Samstag, 18. Dezember 2004

...

brennen

...

Sch.......................!
Was soll das? Das HimmelundHöllenSpiel?

Hütehunde

Nun also auch noch er. Der leise Beobachter und sanfte Gesprächspartner, der Worte formuliert, die niemals verletzen wollen und doch an Schärfe das Mittelfeld der Polemiker bei weitem übertreffen. Sehen, beobachten, sich hineinversetzen, vielleicht sogar mitfühlen, schreiben? Ihr habt schon so viel geschrieben. Über die wilden Tiere und bunten Vögel, Worte über Freiheit und Fliegen, über Pioniergeist und Seifenblasentod, Worte voller Bewunderung und gleichzeitiger Skepsis, manchmal Worte der Verachtung oder des Nichtverstehenkönnens derjenigen, die sich die Freiheit nahmen. Worte über die bunten Vögel. Über die, die zugriffen und nicht um Erlaubnis fragten. Über die, die den Job machten, von dem Ihr Euch nicht einmal vorstellen konntet, dass es ihn überhaupt gibt. Worte über die, die 24 Stunden lang nur den Monitor vor sich sahen, danach unter dem Schreibtisch schliefen, am nächsten Morgen den Kaffee neben die Tastatur stellten und von Neuem begannen. Worte über die, die keinen Wert auf Teamsitzungen zur Steigerung der Leistungsquote legten, weil sie auch ohne gruppendynamische Übung an und über ihrem eigenem Limit arbeiteten. Worte über die, die keine Seminare zur effizienzsteigernden Organisation von Arbeitsabläufen besuchten, kein "Tschaka-Tschaka-"-Training mit Massenpsychose brauchten. Sie alle haben es einfach getan, nicht auf die Geier achtend, die sich nun am Aas der Ausgebrannten satt fressen wollen. Internet meets Media. Wieder Worte. Worte über die, die immer noch brennen. Worte über die, die wieder aufstanden, nachdem die Grenzen überschritten und der Zusammenbruch unvermeidbar war. Doch Worte alleine sind es dieses Mal nicht. Dieses Mal hat man die Hütehunde bestellt. Hütehunde für die Felder der wilden Tiere, ausgerüstet mit Tastatur, Technik und Tarnkappe. Ihr wißt, es sind wilde Tiere, Tiere mit und ohne Flügel, viele bunte Vögel, die fliegen wollen. Doch wie, glaubt Ihr, werdet Ihr es schaffen, diese bunten Vögel zu hüten, wenn Ihr selber keine Flügel habt? Hofft Ihr etwa, dass es nie wieder so wird, wie es einmal war? Hofft Ihr darauf, dass Eure guten alten Zeiten wieder kommen, als Mama Media ihre Gunst nur wenigen gnädig gewährte? Hofft Ihr darauf, dass die Grenzgänger aufgegeben haben? Nie wieder diese unkontrollierte Euphorie der Grenzüberschreitung, nie wieder ganz alleine einfach nach vorne laufen, sich nicht kümmern um das Mittelmaß, das Mittelfeld der Bedächtigen, das hintere Feld der Bedenken Tragenden. Das Mittelmaß will wieder ungehindert regieren und kontrollieren. Hütet Euch daher vor den Hütehunden dieses Mittelmaßes. Vor denjenigen, die nur so tun, als ob sie selber die Grenzen überschreiten. Es sind Hütehunde, die nur ihren Job tun und dabei auch noch ein wenig Spaß haben wollen, gezähmte Tiere ohne Flügel mit wachsamen Augen für bunte Vögel.

Zufallsbild

baby1

Contact

Astrid Haarland M.A. Politologin - Soziale Kunst- und Ausstellungsmacherin - Commander/ISLA - a.haarland(at)googlemail.com - Choose safe communication ... ;-)

Suche

 

Comment History

Credits