Freitag, 8. April 2005

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"OhmyNews international offen für Bürger-Journalisten"

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Es ist Freitag, Ladies.

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mdchendmon1

Digitales Antiprovokationstraining

Heute: Wie Andersdenkende der Lächerlichkeit preisgegeben werden. Provokateure erkennt Ihr unter anderem an folgender Methode:

Man nehme

1. Eine Zielgruppe, die es unter Kontrolle zu halten gilt. Frauen zum Beispiel, die keine Lust mehr darauf haben, in einer Institution mitzuwirken, die sich gerade durch deren Ausschluß gebildet hat. Wie zum Beispiel ... Richtig, genau diese Institution. Selbstverständlich geht das auch mit anderen Zielgruppen, "Der Stürmer" liefert uns da genügend Anschauungsmaterial.

2. Bilde man ein auf den ersten Blick sehr schön gestaltetes Blog, in dem Themen angesprochen werden, welche Frauen interessiert, die den schönen Schein langsam satt sind. Wie wäre es mit Religion? Ein Thema, von dem nicht nur die durch alle Bildungsinstanzen Gewanderten wissen, wie brüchig die (patriarchalen) Mythen bei genauerem Hinsehen sind.

3. Schreibe man eine herzliche Geschichte des ganz alltäglichen Rassismus und setze dahinter das schlimme böse Wort:
P a g a n i s t i n

HEXE, HEXE, HEXE klingt es sogleich von ganz rechts. Und ganz links. Darüber freuen sich die einen. Und die anderen fürchten sich sehr. Und die Mitte ist ein bisschen peinlich berührt. Denn was wäre, wenn? Wenn nun alle aus Mutter Kirche und Vater Staat wegliefen. Und ... Daher verfahre man weiter wie folgt

3. Verlinke auf eine Paganistinnen-Seite, in diesem Fall ein äußerst merkwürdiges Journal mit einem Touch von Lächerlichkeit. Dann .... Achtung:

Lasse man von hirnamputierten Auftrags-Arschlöchern mit gutbezahltem Diffamierer-Job ein Forum einrichten, in dem die wildesten Verschwörungstheorien kursieren. Aliens und die Tsunami-Katastrophe zum Beispiel. Oder böse Regierungen und Aids. Oder Strahlung aus dem Weltall und das Absinken der Fruchtbarkeitskurve bei blonden Frauen.

4. Hoffe man darauf, dass es IdiotInnen gibt, die dieses Spektakel nicht durchschauen.

Der Freitagskommentar

nimmt heute die Beerdigung des obersten Hirten der katholischen Kirche, Papst Johannes Paul II., zum Anlass und bringt ein Zitat zum Thema:


Eros und Caritas - über die Spaltung der Liebe

In unserer theologischen und philosophischen Tradition dagegen werden beide Formen der Liebe gegeneinander ausgespielt. Aphrodite Pandemos und Aphrodite Urania - die gemeine, sinnliche Liebe gegen die vollkommene, himmlische und übersinnliche, wenn nicht gleich noch platonische Liebe. Im christlichen Denken wird wird dann der dem sinnlich-materiell-Irdischen verhaftete Eros gegenüber Agape/Caritas als (barmherzige) Nächstenliebe prinzipiell abgewertet. Eros symbolisiert jetzt das Verlangen und Agape, bei uns besser unter dem lateinischen Ausdruck Caritas bekannt, die Selbstaufopferung. Liebe in Form von Caritas gilt selbstverständlich als die höherwertige, von Sexus einmal ganz zu schweigen. Eros wurde im monotheistischen Christentum natürlich ohnehin seines göttlichen Ranges enthoben und verkam zur bloßen concupiscientia, zur sog. 'lüsternen Liebe'. An dieser Spaltung des Eros tragen wir noch heute: Während z.B. der körperliche Eros im Sexgeschäft vermarktet wird, sucht man den geistig-seelischen Eros zunehmend in Therapie und Psychoanalyse. 'Die christliche Tradition' - so Carlos Alberto Salles - 'betet die Leidenschaft in Form der Passion an, aber nicht die Erfüllung des Verlangens, und Leidenschaft bedeutet *Leiden*, *Selbstaufopferung*. Ebenfalls wurde die Diskriminierung der Frau im mittelalterlichen Christentum eingeführt, begründet auf der symbolischen Verbindung mit der Erde, mit dem Leib, mit der Erotik."

Aus: Vera Zingsem, Lilith. Adams Erste Frau, Reclam Leipzig, 2003

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