"Die Bedingungen der Möglichkeit des sicheren Lebens in einem jüdischen Staat müssen immer wieder neu erkämpft werden. Der jüdische Sisyphos hat keine Wahl, als diesen Felsblock unablässig den Berg hinaufzuwälzen, von dessen Gipfel er immer nur wieder herunterrollt. Albert Camus schrieb, daß „sein Hass gegen den Tod und seine Liebe zum Leben“ den Sisyphos ausmachten, bei Homer schon hieß es, Sisyphos habe den Tod in Ketten gelegt. Israel müht sich, Hamas und Hisbollah in Ketten zu legen, jene also, die den Tod und nicht das Leben lieben und deshalb die Vernichtung der Juden, die ihnen als Inversion des eigenen Wahns erscheinen, herbeisehnen.
Diese Lösung ist keine Lösung, und es mag sogar wahr sein, daß Israels militärische Aktionen den Extremisten weiteren Zulauf bescheren, die Radikalisierung noch weiter vorantreiben. Doch bleibt Israel nichts anderes übrig; immer wieder ist es gezwungen, sich wenigstens die Luft zum Atmen erkämpfen, kann es doch die Islamisten gar nicht besiegen, wie es den
antisemitischen Wahn nicht zerstören kann."