Samstag, 10. März 2007

Cosmobile Putzfrauen - Wenn Frauen andere Frauen ausbeuten

via attac-d:

www.heidelberger-familienbuero.de
(Ich habe keine Ahnung, wer das ist.)


Tuebingen, 9. März 2007
Wenn Frauen jetzt auch andere Frauen ausbeuten können
- ein Erfolg des Feminismus?



Anläßlich des gestrigen internationalen Frauentages hat unsere weibliche Elite bezeichnende Klagen: Für Bundeskanzlerin Angela Merkel ist es beispielsweise "ein Skandal, dass es in den Vorständen der Dax-Unternehmen so gut wie keine Frauen gebe" (HPL). Überhaupt, so das allgemeine frauenpolitische Lamento unserer Tonangeberinnen, seien immer noch viel zu wenige Frauen in den Führungspositionen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft anzutreffen. Kurz: Frauen haben einfach noch zuwenig Macht.
Allerdings kommt keine der Karriere-Damen auf Gedanken, worin der gesellschaftliche Fortschritt eigentlich bestehen soll, wenn Frauen die gleiche, zukunftsblinde und daher gesellschaftszerstörende Politik wie Männer machen? Etwa wenn die Bundeskanzlerin wenige Tage nach der Veröffentlichung katastrophaler Klimaprognosen nichts Besseres zu tun hat, als die Pläne der EU-Kommission zur wirksameren Reduktion der CO-2-Emmissionen von Autos „mit aller Härte“ bekämpfen zu wollen? (vgl. HBF 2007a).


Der internationale Frauentag ist daher für die Spitzenfrauen auch kein Anlaß, über eine Erkenntnis tiefer nachzudenken, die der Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen vor einiger Zeit wohl eher zufällig in den Sinn gekommen ist: Heute bestehe eine Arbeitswelt in der "Kinderlosigkeit fast schon zur Voraussetzung für Karriere geworden ist" (vgl. HBF 2006).

Die Arbeitswelt des amtierenden "Exportweltmeisters" ist einerseits ein maßgeblicher Faktor bei der Erklärung für die hohe Kinderlosigkeit von gutausgebildeten Frauen und Männern; andererseits ist sie zugleich ein wesentlicher Grund für den Zeitmangel in vielen Familienhaushalten (vgl. HBF 2007b).
Diese Arbeitswelt hat allerdings noch eine weitere Konsequenz, über die unsere "feministischen Vorzeigefrauen" sich gerne ausschweigen: Die immer totalitäreren Ansprüche der Erwerbsarbeit lassen gerade beruflich erfolgreichen Frauen wie Männern immer weniger Zeit für die alltägliche Haus- und Fürsorgearbeit. Daher wird sie zunehmend von weiblichen Billigarbeitskräften erledigt, die aus Osteuropa stammen und häufig illegal beschäftigt werden. Wer diese neuen Dienstbotinnen sind und wie sie leben, hat die Münchner Soziologin Maria S. Rerrich in ihrer außergewöhnlichen Studie "Die ganze Welt zu Hause. Cosmobile Putzfrauen in privaten Haushalten" dargestellt.
Diese Entwicklung, die in allen Industriestaaten zu beobachten ist, läßt mittlerweile Expertinnen ganz offen von einer "Diskriminierung von Frauen durch Frauen" oder "weiblicher Ausbeutung" sprechen. (HPL) - Ein Phänomen, vor dem der Elite-Feminismus a la Merkel oder von der Leyen die Augen fest geschlossen hält.
Allerdings wird sich die dringend notwendige gesellschaftliche Debatte auf Dauer kaum verhindern lassen. In Mittelpunkt, so sind sich die einschlägigen Forscherinnen im In- und Ausland einig, muß vor allem eine Erkenntnis stehen: Die unverzichtbare Haus- und Fürsorgearbeit muß nicht nur ideell, sondern vor allem materiell kräftig aufgewertet werden! (HPL) - In letzter Konsequenz dürfte das auch Rückwirkungen auf das vergleichsweise niedrige Lohnniveau in den "Frauenbranchen" (z.B. Betreuung, Bildung oder Pflege) haben.
Eigentlich eine herausfordernde Aufgabe für einen modernen Feminismus, der den Kult um die männlich definierte, wachstumsfixierte Erwerbsarbeit nicht länger blindlings mitmachen will.

Leider

vergesse ich manchmal, dass Neid merkwürdige Stilblüten treiben kann. Wer stört aus welchen Gründen Kommunikationswege, damit MEIN neues Projekt nicht den Weg zu Freunden und Förderern findet ... Nun, eine auf Dauer unwirksame und vor allem dumme Taktik.

Netze weben

Auf meiner heutigen Spurensuche im Netz fand ich diese schöne Seite, auf der ein wunderbarer Umgang mit Märchen und Mythen gepflegt wird ... *ggg*

...

animaanimusshrine

Sinnliches

(Haaretz, 07.03.2007)
Gaza: Mutmaßliches islamisches Sittendezernat gegen Internetcafés und Musikgeschäfte

KHAN YUNIS – Vor einigen Monaten war eine Nachricht an der Tür des winzigen Musikgeschäftes von Mohammed al-Shaer angebracht. Sie warnte ihn, dass der Verkauf von Kassetten und CDs populärer arabischer Musik „haram“ durch den Islam verboten sei. Al-Shaer schenkte dieser Nachricht keine Beachtung, bis diese Woche eine Bombe vor seinem Geschäft hochging. Palästinensische Sicherheitsbeamte nehmen an, dass dies das Werk eines geheimen Sittendezernats muslimischer Militanter war.

Während der vergangenen Monate wurden etwa drei Dutzend Internetcafés, Musikgeschäfte und sogar Apotheken attackiert. Dabei brachten die Angreifer nachts kleine Bomben vor den Geschäften zur Explosion. Diese verursachten Sachschaden, es gab jedoch keine Verletzten.
Die Bombenserie begann im Oktober und ist selbst im gewalttätigen Gazastreifen, wo in den letzten Monaten mehr als 130 Menschen bei Kämpfen zwischen Hamas und Fatah ums Leben kamen, ein neues Phänomen. Die Angriffe könnten auf eine weitere Ausdehnung von religiösem Extremismus im Gazastreifen hindeuten.

Die Polizei glaubte ursprünglich, die Angriffe seien Teil örtlicher Streitereien unter Geschäftsleuten. Doch zunehmend verdächtigt sie eine organisierte Kampagne religiöser Extremisten. „Wir können nicht genau sagen, wer dahinter steckt, doch die sich wiederholende Methode der Angriffe führt uns zu gewissen Schlussfolgerungen“, sagte Gazas Polizeisprecher Ramzi Shaheen ohne deutlicher zu werden.
In Rafah, das an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten liegt, wurde letzte Woche eine Billardhalle durch eine riesige Bombe zerstört. Besitzer Ramzi Abu Hilao sagte, er habe zuvor keine Warnung erhalten. „Nach dem Bombenanschlag erhielt ich eine geschriebene Nachricht von einer Gruppe, die sich „Die Schwerter der Wahrheit“ nannte. Die Nachricht begann mit einem Vers aus dem Koran und beinhaltete, die Gruppe wolle das schlechte Benehmen der palästinensischen Gesellschaft korrigieren“, sagte Ramzi Abu Hilao.

Im äußerst konservativen Gazastreifen betrachten gläubige Muslime Internetcafés als Sittenverfall, weil bekannt ist, dass sich junge Männer dort Pornografie ansehen. Musikgeschäfte könnten ein Ziel sein, weil manche Gläubige fürchten, dass Popmusik vom Gebet abhält. Doch die Angriffe auf Apotheken bleiben ein Mysterium, sagte ein Offizieller.
Befürchtungen eines harten islamischen Vorgehens gegen kulturelle Angelegenheiten sind gestiegen seit die islamistische Hamas nach dem Sieg bei den Wahlen vor etwa einem Jahr die Regierung übernahm. Am Montag sagten Offizielle des palästinensischen Kultusministeriums, sie hätten eine Sammlung von Volksmärchen aus den Schulbüchereien genommen und 1.500 Bücher zerstört, weil in diesen Geschichten eindeutig eine sexuelle Sprache vorkomme.

Im Gazastreifen sind Unterhaltung und Entertainment stark eingeschränkt. Es gibt keine Kinos und Theater. Im Internet surfen und Musik hören sind die einzigen Gefühlsventile für junge Menschen.
In den vergangenen Monaten erhielten in Khan Yunis, das im südlichen Gazastreifen liegt, mehrere Musikgeschäfte Warnungen, keine Popmusik zu verkaufen, sagte der 20jährige Khamis Abdeen, dessen Familienbetrieb Modeschmuck, Wäsche und Musikbänder verkauft. Abdeen fügte an, er habe die meisten Bänder und CDs aus den Regalen genommen. Nur einige Bänder mit den aktuellsten Liedern stehen noch dort, weil er hofft, diese schnell zu verkaufen. Zu Beginn des Jahres wurde ein Anschlag auf das Geschäft verübt. Dabei wurde ein Sachschaden von 5.000$ verursacht, sagte er.

Letzten Sonntag wurde ein weiteres Musikgeschäft in Khan Yunis angegriffen. Der 19jährige Besitzer al-Shaer sagte, er habe vor mehreren Monaten eine Warnung erhalten. Diese war mit „Shebab al-Islam“ (islamische Jugend), einer unbekannten Gruppe, unterschrieben. Er ignorierte sie. „Wenn sich diese Leute wirklich um ihre Religion kümmern würden, müssten sie eher das gegenseitige Morden stoppen“, äußerte sich al-Shaer nun ärgerlich.

In Gaza-Stadt sagte der 39jährige Shawki Abdel Karim, er habe bei den 24 Computern in seinem Internetcafé kürzlich den Zugang zu Internetseiten für Erwachsene gesperrt. Doch darüber hinaus kann er kaum etwas tun, um einen Anschlag zu verhindern, obwohl das Café getrennte Räume für Frauen und Männer hat.

„Die Bombenanschläge sind das neuste Zeichen einer Gesellschaft, die dem Druck von sechs Jahre währenden Kämpfen mit Israel, internen Auseinandersetzungen und tief verwurzelter Armut nachgibt“, sagte Anwar Wadi, Psychologe am „Gaza Community Mental Health Center“. „Dies ist eine vergiftete Gesellschaft. Seit Israel sich im Jahr 2005 aus dem Gazastreifen zurückgezogen hat, kommen versteckte Probleme an die Oberfläche.“

Polizeisprecher Shaheen sagte, das Lösen von Problemen durch gewalttätige Mittel sei zur Norm geworden. „Jeder hat Gewehre. Das Gesetz regiert nicht. Wir haben eine Stufe erreicht, wo ein Held daran gemessen wird, wie weit er das Gesetz brechen kann.“

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Astrid Haarland M.A. Politologin - Soziale Kunst- und Ausstellungsmacherin - Commander/ISLA - a.haarland(at)googlemail.com - Choose safe communication ... ;-)

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