Donnerstag, 29. September 2005

"Auf dem falschen Trip"

Heiner Flassbeck in der taz: "Die deutschen Politiker müssen begreifen, dass die Prognose des typisch deutschen Sachverständigen, dass nämlich der Lohnverzicht wegen seiner positiven Auswirkung auf die Beschäftigung gar keine Auswirkung auf die Binnennachfrage haben könne, schlicht falsch war. Die Masseneinkommen, die alle Einkommen der Nichtselbstständigen und die Beschäftigung enthalten, stellen mit einer Billion Euro im Jahr die mit Abstand wichtigste gesamtwirtschaftliche Größe dar. Genau sie sind etwa im ersten Halbjahr 2005 nominal um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Das hat es in Deutschland und in anderen Ländern (außer Japan) vorher 50 Jahre lang nicht gegeben. Die Reallöhne sind weit hinter dem Produktivitätszuwachs zurückgeblieben, die Beschäftigung hat aber nicht reagiert. An dieser Stelle kann die CDU getrost Ludwig Erhard wiederbeleben. Ohne massive Lohnzuwächse hätte es das deutsche Wirtschaftswunder nicht gegeben."

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