...
Lilith wußte es. Sie würden es hassen. Und lieben. Jedes Wort. Jedes Detail, jedes Bild, das sie in ihren Köpfe malte, weil da drinnen das Grau der guten Stuben längst Staubschichten angesetzt hatte. Sie wollten keine Bilder voller Brot, welches sie täglich selber mit ihren Wörtern erbetteln mußten in diesen schwierigen Zeiten. Sie waren begierig nach Süßigkeiten, begierig nach bittersüßer Schokolade und Gläsern mit cremig weißem Likör. Lilith ließ die Buchstaben frei, und sie fielen auf fruchtbaren Blog-Boden, trafen auf die Bilder der maskierten Seelen, in denen Häuser mit alten Ziegelsteinmauern abgebildet waren, in jedem Zimmer hingen goldene Spiegel an den Wänden, roter Samt war vor die Fenster gezogen und knarrende, alte Holzdielen mit großen Messingbetten standen hier schon seit Jahrzehnten für jeden zahlungskräftigen Kunden bereit.
(Notizen aus dem Spiderweb)
Morgaine - 15. Nov, 00:38
- 0 Trackbacks
Trackback URL:
https://morgaine.twoday.net/stories/1153425/modTrackback