Samstag, 4. März 2006

Update 2: Kava-Kava

Siehe

Thread zum Thema "Kava-Kava" bei Herrn WVS, der mit den Worten "Teufelszeug" und "Hexenküche" seine Entgegnung einleitete. In diesem Hexenblog daher nun die (teuflische?) Stellungnahme eines Fachmannes, der sich nicht als Vertreter pharmazeutischer Interessen sieht:


„Dosis fit venenum“ sagte der alte Galenus. Dieser Grundsatz gilt für (fast) jedes Medikament mit Ausnahme der homöopathischen, über deren Wirksamkeit man sich streiten kann.
Ich bin seit nunmehr fast 20 Jahren mit dem Problem der Benzodiazepin-Abhängigkeiten, insbesondere derjenigen von Lorazepam vertraut. Dieses Medikament wird leider nicht streng indiziert verordnet, oft von Allgemeinmedizinern als Panazee und in der Form eines kostensparenden Genericums abgegeben. In der Klinik erscheinen Patienten mit Tagesdosen von mehr als 10 mg Lorazepam und müssen über bis zu vier Wochen ausschleichend entgiftet und auf eine andere Therapieform umgestellt werden. Leider ist die Rückfallquote hoch, da das Medikament unschwer zu erhalten ist und seine zuverlässige Wirksamkeit es zu einer gern gewählten ultima ratio sowohl für Arzt wie Patienten macht.

Die Benzos haben selbstverständlich ihre Berechtigung, und jeder Insider ist froh, dass wir aus der Barbiturat-Ära raus sind. Es wäre jedoch nicht verkehrt, es unter die Btm Vorschriften zu bringen wie weiland das Analgeticum Tillidin. Seit dieser Zeit sind die verdammten Valoron Abhängigkeiten so gut wie verschwunden … und andere an deren Stelle getreten.

Die Informationen auf der englischsprachigen Wikipedia zu den Benzodiazepinen sind gut.
Benzodiazepine

Ebenfalls aufschlussreich ist der Link auf eine englische
Selbsthilfegruppe von Tavor-Abängigen.

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