Hinter dem Kinderwagen
So, wie sich hinter Frauen mit Kinderwagen palästinensische Selbstmordattentäter verstecken, stellt sich für mich in der aktuellen Diskussion um die Kontrolle des Internets die Frage, welche Interessengruppen eigentlich den (virtuellen) Kinderwagen vor sich herschieben. Islamisten nutzen das Nutz. Das ist zweifelsohne richtig. Da Islamisten frauenfeindlich sind, kann die Schlußfolgerung jedoch nicht heissen, dass das Internet den Frauen schadet. Das Gegenteil ist der Fall. Eine von mir hoch geschätzte Autorin, Jean Shinoda Bolen, listet beispielsweise in ihren letzten Veröffentlichungen immer mehr Internet-Quellen auf. Doch wie glücklich ist Mama Media über diese Entwicklung? Vor allem Frauen sind es, die den Buchmarkt am Leben halten. Und immer mehr Frauen nutzen das Internet. Wer im Netz liest, liest weniger Bücher? Ist damit weniger gebildet, wer das Internet nutzt? Nun, Bücher bilden. Oft. Meistens. In der Mehrheit der Fälle ... Doch könnte manche/r Zynikerin beim Besuch der Frauenbuchecke im örtlichen Buchladen auch auf die Idee kommen, dass wer liest, nicht noch auf andere dumme Gedanken kommen kann. Denselben Gedanken hege ich persönlich bei dem einen oder anderen psychotherapeutischen und esoterischen Zentrum, welches den Kult der Innerlichkeit gar innigst pflegt.
Gewiss: Auch das Internet kann ein netter Zeitvertrieb sein. Doch es gibt einen großen Unterschied: Lesen, langweilen und sich die Zeit vertreiben kann man mit jedem Medium. Doch wo kann jeder aktiv werden, seine Meinung sagen, veröffentlichen, mit anderen in Kontakt treten, Interessen vernetzen?
Noch einmal zur Erinnerung: Der Kampf um die Content-Märkte ist längst entbrannt, den Zeitungen und Zeitschriften brechen ganze Zielgruppen weg, die ins Netz abgewandert sind, Verlage kämpfen um ihr Überleben.
Fragen, die sich jedem stellen sollten: Wo wird was wie aus welchen Gründen veröffentlicht? Und: Wie eng ist die Verzahnung von Sicherheit, Kontrolle und Content-Markt? Und damit kommen wir wieder zum Anfang: Wer versteckt sich hinter den Kinderwagen des Internets? Palästinensische Selbstmordattentäter nutzen palästinensische Frauen zur Tarnung. Verstecken sich hinter diesem im verlinkten Blog abgedruckten Emma-Manifest gegen den Islamismus wirklich die Freunde der Frauen?
Die Freunde der Frauen unterstützen das Medium Internet. Wo las ich noch vor einiger Zeit: "Das Netz muss bekämpft werden wie ein feindliches Waffensystem"? In der Tat: Es wird Zeit, dass Interessen gebündelt werden.
Gewiss: Auch das Internet kann ein netter Zeitvertrieb sein. Doch es gibt einen großen Unterschied: Lesen, langweilen und sich die Zeit vertreiben kann man mit jedem Medium. Doch wo kann jeder aktiv werden, seine Meinung sagen, veröffentlichen, mit anderen in Kontakt treten, Interessen vernetzen?
Noch einmal zur Erinnerung: Der Kampf um die Content-Märkte ist längst entbrannt, den Zeitungen und Zeitschriften brechen ganze Zielgruppen weg, die ins Netz abgewandert sind, Verlage kämpfen um ihr Überleben.
Fragen, die sich jedem stellen sollten: Wo wird was wie aus welchen Gründen veröffentlicht? Und: Wie eng ist die Verzahnung von Sicherheit, Kontrolle und Content-Markt? Und damit kommen wir wieder zum Anfang: Wer versteckt sich hinter den Kinderwagen des Internets? Palästinensische Selbstmordattentäter nutzen palästinensische Frauen zur Tarnung. Verstecken sich hinter diesem im verlinkten Blog abgedruckten Emma-Manifest gegen den Islamismus wirklich die Freunde der Frauen?
Die Freunde der Frauen unterstützen das Medium Internet. Wo las ich noch vor einiger Zeit: "Das Netz muss bekämpft werden wie ein feindliches Waffensystem"? In der Tat: Es wird Zeit, dass Interessen gebündelt werden.
Morgaine - 24. Aug, 09:09
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