Sonntag, 3. September 2006

Friß oder stirb?

Ein Beitrag über taktische (Lebens-)lügen und einen Ort, den man Heimat nennt. Manche verlassen diesen Ort nie mehr, so berichtet die ZEIT. "Wenn Eltern sich weigerten, sie zu versorgen, würden sie sich vielleicht sozialisieren". Aber warum sollte man dieses Zuhause eigentlich verlassen? Nun, es ist eine wunderbare Welt da draußen. Deshalb hat man die Göttin des Herdfeuers, Hestia, auch nicht in den Olymp aufgenommen. Das Leben findet draußen statt. Wer sich hier auskennt, die Ellbogen benutzt, den belohnen die Götter. Zum Beispiel mit einer Ausbildung in Psychologie, die vollkommen frei von jedem kollektiven Begründungszusammenhang argumentiert. Im Haus, in der Familie leben die Kranken, Dummen, Machtlosen. Und manchmal auch Blogger und Bloggerinnen, die die Ellbogen allerdings durchaus von hier aus im Netz der Netze ausbreiten können. Sie schaffen virtuelle Räume und bewachen die Herdfeuer, bilden einen (heiligen) Platz, das Temenos. Sie beteiligen sich von zu Hause aus an (amerikanischen) Präsidentschaftskampagnen, bloggen in Diktaturen über ihren Alltag, die Preise von Obst und Gemüse. Sie nehmen sich die Freiheit, ihre Sicht der Dinge vor der ganzen Welt auszubreiten von dem Ort aus, an dem früher einmal das Herdfeuer brannte. Und Gäste jederzeit willkommen waren. Ich jedoch gehe heute abend lieber wieder in die nächste Kneipe. Dorthin, wo es so schön gemütlich ist.

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Astrid Haarland M.A. Politologin - Soziale Kunst- und Ausstellungsmacherin - Commander/ISLA - a.haarland(at)googlemail.com - Choose safe communication ... ;-)

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