Freitag, 8. September 2006

Feminismus und Islamismus

Die (ebenfalls gut informierte) "Achse des Guten" titelte gestern "Feminismus führt zu Islamismus" und verlinkte diesen Artikel. Das ist natürlich Blödsinn. Nur ein Feminismus, der nicht aus der Opferhaltung herauswächst, führt zur bedingungslosen Identifikation mit den wirklichen und vermeintlichen Opfern dieser Welt, wie sie manche in muslimischen Fundamentalisten sehen. Es kann gar nicht oft genug gesagt werden, dass aus den Opfern von gestern Menschen werden können, die etwas tun, um nicht das Wort Täter zu benutzen und damit antisemitische Argumentationsmuster aufzugreifen, in welchen gerne die Traumata-Forschung dazu missbraucht wird, zu behaupten, dass aus den Opfern von gestern die Täter von heute erwachsen sind. Solche Schlaumeierchen sähen es viel lieber, wenn die Opfer von gestern die Toten von heute sind.
Im feministischen Kontext gilt es, sich unterdrückerische Strukturen bewusst zu machen. Was ist beispielsweise die Rolle der patriarchalen Religionen? Gibt es Alternativen? Und aus diesem Bewusstsein heraus dann zur Handelnden zu werden. Was natürlich durchaus dazu führen kann, dass man falsche Freunde verliert. Und den Krimi selber schreibt.

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Astrid Haarland M.A. Politologin - Soziale Kunst- und Ausstellungsmacherin - Commander/ISLA - a.haarland(at)googlemail.com - Choose safe communication ... ;-)

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