Die eigene negierte Lebendigkeit
"Die Tür öffnet sich rasch durch einen Fußtritt. S. weiß, was sie gerade sieht, ist das Gesicht des Krieges: Jemand öffnet einfach die Wohnungstür und der Krieg tritt in das Leben, in den Menschen."
Slavenka Dracolic, "Als gebe es mich nicht"
Alles das geschieht nicht zufällig, aus Versehen, oder weil einzelne besonders gewalttätig oder sadistisch sind. Missachtung, Verletzung, Erniedrigung, Tötung "des Anderen" sind immanenter Bestandteil eines jeden Krieges, gleichgültig, von wem er geführt wird.
Quelle: Der Oldenburger Stachel
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"In einem aktuellen Aufsatz untersucht der Psychologe Philip G. Zimbardo von der Stanford University die Täterpsychologie: Unter welchen Bedingungen werden aus gewöhnlichen Menschen folternde Sadisten? Unter anderem gibt er folgendes Zehn-Punkte-„Rezept“ an:
Gib der Person eine Rechtfertigung für ihre Tat. Zum Beispiel eine Ideologie, „Nationale Sicherheit“, das Leben eines Kindes.
Sorge für eine vertragsartige Abmachung, schriftlich oder mündlich, in der sich die Person zum gewünschten Verhalten verpflichtet.
Gib allen Beteiligten sinnvolle Rollen (z. B. Lehrer, Schüler, Polizist), die mit positiven Werten besetzt sind.
Gib Regeln aus, die für sich genommen sinnvoll sind, die aber auch in Situationen befolgt werden sollen, wo sie sinnlos und grausam sind.
Verändere die Interpretation der Tat: Sprich nicht davon, dass Opfer gefoltert werden, sondern dass ihnen geholfen wird, das richtige zu tun.
Schaffe Möglichkeiten der Verantwortungsdiffusion: Im Falle eines schlechten Ausgangs soll nicht der Täter bestraft werden (sondern der Vorgesetzte, der Ausführende, etc.).
Fange klein an: Mit leichten, unwesentlichen Schmerzen. („Ein kleiner Stromschlag von 15 Volt.“)
Erhöhe die Folter graduell und unmerklich. („Es sind doch nur 30 Volt mehr.“)
Verändere die Einflussnahme auf den Täter langsam und graduell von vernünftig und gerecht zu unvernünftig und brutal.
Erhöhe die Kosten der Verweigerung, etwa indem keine üblichen Möglichkeiten des Widerspruchs akzeptiert werden.
(nach: G. Zimbardo, „A Situationist Perspective on the Psychology of Evil -- Understanding how Good People are Transformed into Perpetrators“, In A. G. Miller (ed.), The Psychology of Good and Evil, Guildford Press, NY, 2004)
Die These Zimbardos und ein wesentliches Ergebnis des Milgram-Experiments ist, dass unter solchen Rahmenbedingungen die meisten Menschen bereit sind zu foltern."
Quelle: Wikipedia, Folter
Siehe auch:
"In jedem steckt ein Folterknecht"
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Zum Schluß noch ein Tipp für potenzielle Opfer:
"Die Psychologie der Folter zeigt, daß Folterer erst dann
aufhören, ihr Opfer zu quälen, wenn es zu schreien aufhört und sie
nicht mehr an ihre eigene negierte Lebendigkeit erinnert."
Slavenka Dracolic, "Als gebe es mich nicht"
Alles das geschieht nicht zufällig, aus Versehen, oder weil einzelne besonders gewalttätig oder sadistisch sind. Missachtung, Verletzung, Erniedrigung, Tötung "des Anderen" sind immanenter Bestandteil eines jeden Krieges, gleichgültig, von wem er geführt wird.
Quelle: Der Oldenburger Stachel
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"In einem aktuellen Aufsatz untersucht der Psychologe Philip G. Zimbardo von der Stanford University die Täterpsychologie: Unter welchen Bedingungen werden aus gewöhnlichen Menschen folternde Sadisten? Unter anderem gibt er folgendes Zehn-Punkte-„Rezept“ an:
Gib der Person eine Rechtfertigung für ihre Tat. Zum Beispiel eine Ideologie, „Nationale Sicherheit“, das Leben eines Kindes.
Sorge für eine vertragsartige Abmachung, schriftlich oder mündlich, in der sich die Person zum gewünschten Verhalten verpflichtet.
Gib allen Beteiligten sinnvolle Rollen (z. B. Lehrer, Schüler, Polizist), die mit positiven Werten besetzt sind.
Gib Regeln aus, die für sich genommen sinnvoll sind, die aber auch in Situationen befolgt werden sollen, wo sie sinnlos und grausam sind.
Verändere die Interpretation der Tat: Sprich nicht davon, dass Opfer gefoltert werden, sondern dass ihnen geholfen wird, das richtige zu tun.
Schaffe Möglichkeiten der Verantwortungsdiffusion: Im Falle eines schlechten Ausgangs soll nicht der Täter bestraft werden (sondern der Vorgesetzte, der Ausführende, etc.).
Fange klein an: Mit leichten, unwesentlichen Schmerzen. („Ein kleiner Stromschlag von 15 Volt.“)
Erhöhe die Folter graduell und unmerklich. („Es sind doch nur 30 Volt mehr.“)
Verändere die Einflussnahme auf den Täter langsam und graduell von vernünftig und gerecht zu unvernünftig und brutal.
Erhöhe die Kosten der Verweigerung, etwa indem keine üblichen Möglichkeiten des Widerspruchs akzeptiert werden.
(nach: G. Zimbardo, „A Situationist Perspective on the Psychology of Evil -- Understanding how Good People are Transformed into Perpetrators“, In A. G. Miller (ed.), The Psychology of Good and Evil, Guildford Press, NY, 2004)
Die These Zimbardos und ein wesentliches Ergebnis des Milgram-Experiments ist, dass unter solchen Rahmenbedingungen die meisten Menschen bereit sind zu foltern."
Quelle: Wikipedia, Folter
Siehe auch:
"In jedem steckt ein Folterknecht"
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Zum Schluß noch ein Tipp für potenzielle Opfer:
"Die Psychologie der Folter zeigt, daß Folterer erst dann
aufhören, ihr Opfer zu quälen, wenn es zu schreien aufhört und sie
nicht mehr an ihre eigene negierte Lebendigkeit erinnert."
Morgaine - 22. Okt, 17:43
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