Ausweitung der Kampfzone
Nachdem ich von Lizas Welt aus auf diese Seite stieß, besuchte ich als nächstes als-ob-Leben und empfehle nun das dort besprochene Buch"Ausweitung der Kampfzone", nicht, ohne noch einmal auf diesen Beitrag zu verweisen.
Ein längeres Zitat:
"der roman enthält letztlich viele themen, die auch hier im blog dominant sind: es ist erstens - in seiner hoffnungslosigkeit, seinem zynismus und seiner beschreibung schwerer beziehungsstörungen - ein echtes stück fiktionale borderline-literatur; es ist zweitens - ohne es jemals auszusprechen - ein bericht über allgemein verbreitete autistische züge im sozialen leben; es ist drittens eine - wenngleich ungenaue und inkonsequente - kritik an orthodoxer psychiatrie und psychoanalyse (die hier aber auch v.a. deswegen abgelehnt werden, weil der namenlose ich-erzähler eigentlich nicht wirklich wissen will, was mit ihm passiert); es macht viertens eine aufschlußreiche, konsequente und konkretistische gleichsetzung von sex = liebe auf; enthält fünftens eine fast schon geniale beschreibung des objektivistischen modus´ in funktion - und legt, damit zum letzten punkt, mit der aufdeckung einer bedrohlichen und tödlichen allgegenwärtigen lieblosigkeit meiner meinung auch die eigentliche basis (nicht nur) für den amok unserer tage frei.
der ich-erzähler ohne namen arbeitet als informatiker, ist materiell relativ gut gestellt - und entwickelt im verlaufe der geschichte, die er in einer ständig beobachtenden position beschreibt, eine schwere psychophysische krise, die er an sich selbst und an anderen vor allem an der unmöglichkeit, menschliche beziehungen einzugehen - was sich für ihn v.a. am vorhandensein bzw. nichtvorhandensein sexueller beziehungen manifestiert - festmacht. er beschreibt eine zunehmend sinnloser werdende welt von egozentrischen, vordergründig narzisstischen und sich ständig am arbeits- und sexmarkt prostituierenden persönlichkeiten, die als perspektive aus seiner sicht nichts weiter als die allmähliche aussonderung aufgrund alter und biologischem verfall vor sich haben. liebe in all ihren möglichen variationen, auch und gerade freundschaft (und freundlichkeit), ist in dieser welt nicht (mehr) vorhanden (besser: kann nicht mehr wahrgenommen und/oder geäussert werden, was aber aufs gleiche hinausläuft)." weiter bei als-ob-Leben
Ein längeres Zitat:
"der roman enthält letztlich viele themen, die auch hier im blog dominant sind: es ist erstens - in seiner hoffnungslosigkeit, seinem zynismus und seiner beschreibung schwerer beziehungsstörungen - ein echtes stück fiktionale borderline-literatur; es ist zweitens - ohne es jemals auszusprechen - ein bericht über allgemein verbreitete autistische züge im sozialen leben; es ist drittens eine - wenngleich ungenaue und inkonsequente - kritik an orthodoxer psychiatrie und psychoanalyse (die hier aber auch v.a. deswegen abgelehnt werden, weil der namenlose ich-erzähler eigentlich nicht wirklich wissen will, was mit ihm passiert); es macht viertens eine aufschlußreiche, konsequente und konkretistische gleichsetzung von sex = liebe auf; enthält fünftens eine fast schon geniale beschreibung des objektivistischen modus´ in funktion - und legt, damit zum letzten punkt, mit der aufdeckung einer bedrohlichen und tödlichen allgegenwärtigen lieblosigkeit meiner meinung auch die eigentliche basis (nicht nur) für den amok unserer tage frei.
der ich-erzähler ohne namen arbeitet als informatiker, ist materiell relativ gut gestellt - und entwickelt im verlaufe der geschichte, die er in einer ständig beobachtenden position beschreibt, eine schwere psychophysische krise, die er an sich selbst und an anderen vor allem an der unmöglichkeit, menschliche beziehungen einzugehen - was sich für ihn v.a. am vorhandensein bzw. nichtvorhandensein sexueller beziehungen manifestiert - festmacht. er beschreibt eine zunehmend sinnloser werdende welt von egozentrischen, vordergründig narzisstischen und sich ständig am arbeits- und sexmarkt prostituierenden persönlichkeiten, die als perspektive aus seiner sicht nichts weiter als die allmähliche aussonderung aufgrund alter und biologischem verfall vor sich haben. liebe in all ihren möglichen variationen, auch und gerade freundschaft (und freundlichkeit), ist in dieser welt nicht (mehr) vorhanden (besser: kann nicht mehr wahrgenommen und/oder geäussert werden, was aber aufs gleiche hinausläuft)." weiter bei als-ob-Leben
Morgaine - 9. Dez, 12:29
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