Freitag, 15. Dezember 2006

Zoras Zickenalarm

"Dieses Werbeschreiben für mein Kinderbuch ZORA darf mit bestem Wissen und Gewissen weiterverbreitet werden." (Hartmut Barth-Engelbart)


Früher erzählt' ich von Schafen
die leiden und blöken und schlafen
und von Wölfen, die sie bestrafen
und herdenweise hinraffen
dafür, dass sie es nicht schaffen
trotz bester natürlicher Waffen
sich gegen sie zu wehrn
und weil sie auf mich nicht hinhörn
und sich noch beim Wolf beschwern
gibts - ich kann es beschwörn
immer wieder auf Hirn und Gehörn



Jetzt erzähl ich lieber von Ziegen
die wehrn sich und meckern und siegen
sind nicht geduldig wie die Schafe
und schreien statt schweigen so wie brave
Lämmer und wecken die Leut aus dem Schlafe
denn sie kennen die Strafe
wer sich nicht wehrt
der lebt verkehrt
der vegetiert
bis er krepiert
wobei der Wolf noch fetter wird



Jetzt kommt das Lied von Recht auf Essen
Das Märchen
vom Recht auf Essen
(1974)


Hungrige Wölfe trafen
sich mit verhungernden Schafen
während der Hungersnot.

Sie sprachen zu sich und den Kindern
"Wir müssen die Hungersnot lindern,
sonst sind wir morgen schon tot."

Der Oberwolf hielt einen Vortrag
und machte den Schafen den Vorschlag,
das Recht auf Essen zu schaffen.

Da dachten die Schafe an saftigen Klee
und stimmten dafür einstimmig mit."Mäh"
und gingen zufrieden schlafen.

Denn sie hatten sich ja mit Hilfe
der klugen barmherzigen Wölfe
ihr Recht auf Essen geschaffen.

Doch am anderen Morgen wurden sie wach
die Schafe waren vor Hunger ganz schwach
denn sie konnten das Recht nicht essen.

Sie hatten zwar Recht aber keinen Klee.
Die Schafe schrien vor Hunger laut: "Mäh"
da riefen die Wölfe mit Gejaul:

"Ihr habt es doch nicht vergessen
da gemeinsame Recht auf Essen?
Wir tragen das Recht im Maul!"

Und sie machten vom Recht Gebrauch
und die Schafe versuchten es auch
So nützt ein gleiches Recht
den Wölfen gut - den Schafen schlecht.


Nach dem Vortrag dieses Liedes bei einer Veranstaltung der IG-Metall-Jugend wurde ich gebeten, das Lied zu ergänzen:


Wie die Wölfe sind allemal
der Staat und das Kapital
Doch Kinder, derjenige spinnt,
der glaubt, daß wir Schafe sind.


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Anmerkung Morgaine:
"Der Staat"? "Das Kapital?" Gibt es nicht. Es gibt nur handelnde Akteure mit unterschiedlichen Interessen.
Allen ein schönes Wochenende
Morgaine :-)

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Astrid Haarland M.A. Politologin - Soziale Kunst- und Ausstellungsmacherin - Commander/ISLA - a.haarland(at)googlemail.com - Choose safe communication ... ;-)

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