Freitag, 22. April 2005

Was es bedeutet, Blogger zu sein.

Nicht die Frage, wer schreibt, ist wichtig. Oder ob ein Blog das sogenannte reale Leben von irgendjemand ist. Wenn ich andere Blogs lese, dann ist es mir egal, wer dort eine Geschichte erzählt oder ob diese Person wirklich so existiert. Die Geschichte muß mir gefallen, ich möchte inspiriert werden, provoziert, zum Nachdenken angeregt, unterhalten werden. Was ich nicht möchte, ist, Fragmente meines eigenen Lebens in anderen Blogs wiederzufinden, ohne jemandem die Erlaubnis dazu erteilt zu haben. Bruchstücke selbst intimster Details verarbeitet zu Geschichten, die dazu dienen, neue Identitäten in BlogLand zu konstruieren.

Es war ein langer Weg bis zu diesem Blog-Eintrag heute. Es ist Freitag und wieder wird es Zeit für einen kurzen Freitagskommentar, den ich später noch schreiben werde. Das Bloggen bestimmt meinen Tagesrhythmus, und es ist zu einer Profession geworden. Als Bloggerin habe ich Fehler gemacht und manchmal Dinge geschrieben, die ich heute nicht mehr schreiben würde. Es war und ist eben auch der ganz normale Weg eines kreativen Prozesses. Ich bin dankbar für die vielen Anregungen, die ich aus BlogLand erhalten habe. Und ich bin immer noch wütend und traurig darüber, dass mir manches Mal nicht mit Vertrauen, sondern mit Kontrolle und Misstrauen begegnet wurde.

Ich bin froh, in BlogLand auf Menschen gestoßen zu sein, deren Einstellungen mir nahe sind, oder eben auch nicht nahe sind. Ich bin froh, dass man mich mit Dingen konfrontiert hat, die ich in der sogeannten realen Welt bis dahin nicht erfahren durfte. Ich habe hier teilweise mehr gelernt als in vielen Semestern an der Universität. Ich hoffe, dass ich einige meiner Erfahrungen ebenfalls weitergeben kann und vielleicht werden die Beiträge, die demnächst in einem Hörbuch erscheinen, ein wenig von dem vermitteln können, was es bedeutet, Blogger zu sein. Es wird anders werden als unser erstes Buch über das Bloggen, denn auch ich bin in diesem BlogLand ein wenig anders geworden, und es ist gut so.

Dieses Blog hier ist mein ganz persönliches Tagebuch. Es sind meine Ideen, meine politischen Vorstellungen, meine Sehnsucht nach Utopia. Es ist meine Sehnsucht nach Menschen, die diese Hoffnung auf ein Stück weit in Richtung Utopia mit mir teilen. Es sind meine Erfahrungen und meine Hoffnungen. Nur mein Name, der ist ein anderer.

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Astrid Haarland M.A. Politologin - Soziale Kunst- und Ausstellungsmacherin - Commander/ISLA - a.haarland(at)googlemail.com - Choose safe communication ... ;-)

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