Freitag, 22. April 2005

Der Freitagskommentar.

Weibliche Sexualität ist und bleibt eines meiner Lieblingsthemen, vor allem, wenn diverse Hüter von weiblicher Sexualität Frauen zu ihrem eigenen Schutz entweder ab ins Zelt - Verzeihung, Die Burka - oder unter die Obhut einer Organisation mit recht weiblich gekleideten Oberhirten geleiten. Nicht, dass mir jetzt allerdings jemand auf die Idee kommt, ich würde katholischen Frauen raten, ihre kostenlosen Liebes-Dienste für diese Organisation aufzugeben. Worum es mir geht, ist an dieser Stelle vielmehr, die Wortspiele des Alltags entsprechend zu würdigen, die auf dem klerikal geprägten Huren-Heiligen-Schema aufbauen. Der heutige Tatort-Krimi beispielsweise liebäugelt mit diesem Schema. Titel des Tatorts: "Die schwarzen Trolle". Es geht um heilige Frauen, jungfräuliche, unschuldige Frauen, um Engel. Und es geht um Teufel. Selbstverständlich auch weiblich. Ich zitiere im folgenden aus Barbara G.Walker, Das geheime Wissen der Frauen, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1999:


Trolle

Erd-Dämonen, die Burton in der Anatomie der Melancholie als Trulli bezeichnet. Das altertümliche Wort trull ("Hure") enstand aus derselben Wurzel; demzufolge waren Trolle vermutlich heidnische Hexen oder Erd-Priesterinnen. In der altnordischen Folklore heißt es, die Trolle lauerten unter Brücken, um diejenigen, die über die Brücke gingen, ohne ihnen eine Spende zu geben, zu packen und aufzufressen. Die Erwähnung der Brücken legt eine Verbindung mit den Walküren nahe, die die Himmelsbrücke Bifröst bewachten; auch sie waren trulls oder Trolle. Von den Engeln des Todes heißt es, sie versammelten sich an einem heiligen Sabbat, der trolla-thing genannt wurde.

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