Nachts sitze ich manchmal nach dem letzten geschriebenen Satz noch am Fenster in der Küche, trinke ein Glas Rotwein, esse die Reste der Schokolade, die neben meinem Computer lag, denke über die Gespräche der vergangenen Tage nach, zum Beispiel über das Glück in diesen schweren Zeiten, als
Jurist ohne zweites juristisches Staatsexamen von Beruf Sohn zu sein, sehe aus meinem Küchenfenster in die Nacht hinaus auf die blauen Lauflichter des Mediaturms im ehemaligen Kölner Prestigeobjekt
Mediapark, und frage mich dann in der Dunkelheit der Nacht, wieviele dieser Büros wohl für immer leer bleiben werden, wieviele Träume in dieser Welt voller staatlicher Subventionen und Förderpreise und Festivals und Aktienkurse und Politikbühnen wie eine Seifenblase zerplatzten und nun nur noch als
Spülmittel Reinigungslösung für die Linsen der Kameraobjekte und Displays der vernetzten Laptops benutzt werden können.