Freitag, 13. Oktober 2006

Freitag

Schönes Wochenende. Und viel Zeit zum ... Frühstücken!
:-)

"Ihr könnt an Steine glauben, solange Ihr sie nicht nach uns werft!"

Ynet-Interview mit der legendären Exil-Syrerin Dr. Wafa Sultan
(Abdruck im Newsletter der Botschaft des Staates Israel)
„Ich will das Gefängnis des Islam zerschmettern“, ein Bericht von Yitzhak Ben-Chorin (Washington), ynet.co.il, 12.10.06


Dr. Wafa Sultan ist zu einer Legende geworden. Zwei ihrer Interviews mit dem Sender Al-Jazirah, haben sie zu einer Phänomen gemacht: Eine intellektuelle Muslimin, die die arabische Welt auffordert, endlich die Augen zu öffnen. Nicht wenige haben ihr schon mit Mord gedroht, doch in einem Exklusiv-Interview mit „ynet“ erklärte sie, dass sie keine Angst habe: „Das ist meine Lebensaufgabe“.

Das einzige Mal, dass ich Tränen in den Augenwinkel von Dr. Wafa Sultan entdecke, ist, als sie über ihre Familie in der Kleinstadt Banias in West-Syrien, 2 bis 3 Autostunden nördlich von Beirut, sprach. Nach Meinung ihrer Familie, sieben Schwestern und drei Brüder, ist sie eine Schande. Der älteste Bruder sagt, dass sie von den Juden eine Million Dollar erhalten hätte, damit sie den Islam verleumdet. Ihre 74-jährige Mutter ist nicht bereit, mit ihr am Telefon zu sprechen.

„Ich weiß, dass ich sie verletze“, so Sultan im Interview, das in einem Hotel in Washington stattfand. „Sie empfinden Schande. Ich kann ihre Gefühle verstehen. Ich habe eine Schwester in Katar, die mit einem Palästinenser verheiratet ist. Beide sind sehr offen und unterstützen mich. Wir sprechen einmal in der Woche miteinander, und sie reicht Mitteilungen an meine Mutter weiter. Ich kann mit Freunden in Syrien telefonieren, aber nicht mit meiner Mutter oder meinem Bruder. Das ist sehr schwer für mich. Es fällt schwer, die Familie zu verlieren. Das ist schwer für mich.“

Wafa hat eine Familie verloren, aber durch ihre Interviewreihe den Ruhm der Welt geerntet. Ihr berühmtestes Interview ist das mit dem Sender Al-Jazirah, in dem sie die Extremisten des Islam und die Rückwärtsgesandtheit, die Entfremdung und den Kampf gegen den Fortschritt, den diese Religion ihren Gläubigen auferlegt, angreift. Nach den Interviews erhielt sie Morddrohungen. In einem Auszug des Interviews mit ynet, das gestern veröffentlicht wurde, erzählt sie, dass ihr klar sei, dass man versucht, sie zu töten.

„…Es kann sein, dass es ihnen gelingen wird, aber ich habe keine Angst. Ich habe schon Unterstützer, die mich beschützen, und ich führe meine Mission weiter. Ich habe 32 Jahre lang in Angst gelebt. 32 Jahre meines Lebens sind mir vom radikalen Islam genommen worden. Sollen sie doch tun, was sie wollen. Ich denke, dass es ihnen eines Tages gelingen wird. Das ist keine große Sache. Ich rechne jeden Tag damit.“

Sie ist eine kleine Frau, aber groß im Geist, in ihren Idealen und in ihrem Mut. Sie ist warmherzig und ohne Förmlichkeiten, aber sie ist sich ihrem Wert bewusst und dem Wert der Botschaft, die sie seit einigen Jahren verbreitet. „Ich denke, dass man sich in 300 Jahren an den Namen Wafa Sultan erinnern wird, als dem Namen eines Menschen, der den Muslimen geholfen hat, das Mittelalter hin sich zu lassen.“

Sie selbst hat das Mittelalter hinter sich gelassen, nachdem ihr Dozent von der Fakultät für Medizin von der Universität Khalab 1979 ermordet wurde. Jugendliche der Muslimbrüder ermordeten den Dozenten Yosef al-Yosef, einen beliebten Professor, weil dieser ein Alawi war (wie die Familie Asad). Die Attentäter riefen „Allah ist groß“, feuerten los und flüchteten dann auf Motorrädern.

„Das war ein Wendepunkt in meinem Leben“, so Sultan. „Ich habe begonnen, Fragen zu stellen und mein Glaubensbild zu überdenken, zusammen mit meinem Mann, den ich zu dieser Zeit kennen lernte. Ich habe aufgehört, zu fasten und zu beten. Ich habe meiner Familie nichts erzählt. Mein Mann ist von einer Botschaft zur nächsten gegangen und hat versucht, ein Visum zu bekommen. Ich habe zehn Jahre gebraucht, bis wir es geschafft haben, aus Syrien zu verschwinden.“

Hier noch einmal der Link zum oben genannten Al-Jazirah-Interview mit Wafa Sultan (Archiv des Middle East Media Research Institute MEMRI TV)

Siehe auch Eintrag vom 12. August 2006

Mentalities

Erinnerungen an die Zukunft
CLIMATIC CHANGE AND WITCH-HUNTING: THE IMPACT OF THE LITTLE ICE AGE ON MENTALITIES

Der Freitagskommentar

oder über die neue Lust, am Pranger zu stehen.

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