Freitag, 22. Juni 2007

Brutale Gewalt in Gaza

Von Johannes Gerster
(Newsletter Israelische Botschaft)


Die mit Waffen und Gewalt erzwungene vollständige Machtübernahme der radikal-islamistischen Hamas im Gazastreifen beweist, dass der israelisch-palästinensische Konflikt längst durch den Kampf islamistischer Fundamentalisten gegen die gemäßigte arabische Mehrheit überlagert, dominiert und angeheizt wird.

Gerade hatte die Arabische Liga angekündigt, dass eine Anerkennung Israels und ein Ende der Gewalt gegen Israel eine realistische politische Option sei, wenn Zug um Zug ein gemäßigter palästinensischer Staat neben Israel realisiert werde. Dieser friedensfördernde Lösungsansatz der arabischen Welt wurde mit brutaler Gewalt durch die Hamas durchkreuzt und zunächst zunichte gemacht. Einmal mehr haben Radikale eine kleine Chance zum Ausgleich und zum Frieden umgehend im Kein erstickt.

Die Hamas hat die arabische Welt düpiert, den demokratisch gewählten Präsidenten Abbas in Gaza rechtswidrig entmachtet und die Aussichten auf einen palästinensischen Staat neben Israel in weite Ferne geschoben.

Den radikalen Kräften der Hamas und ihrem Mentor, dem iranischen Präsidenten, geht es nicht um ein Ende der Besatzung, einen Ausgleich zwischen Israelis und Palästinensern und ein friedliches Zusammenleben in der Region. Ihnen geht es ausschließlich um die Zerstörung Israels. Letztlich geht es um den Kampf des islamistischen Fundamentalismus gegen die freiheitlichen Demokratien - mittelalterlich denkende Radikale gehen mit Waffen und Gewalt gegen die Neuzeit vor. Palästinenser fliehen vor Palästinensern aus dem Gazastreifen und bitten Israel um Hilfe.

Mancher eilfertige selbsternannte Nahostexperte sollte seine unverhältnismäßige Kritik an der einzigen Demokratie in Nahost, an Israel, selbstkritisch überdenken.

Wir setzen auf das Quartett: auf die EU, die USA, Russland und die UNO. Das Übel muss an der Wurzel gepackt werden und diese ist der Iran, der Hauptfinanzier und Initiator radikal-islamistischer Gruppen.

Die freiheitlich orientierte Welt muss die Zeit unausgegorener und nichts sagender Resolutionen überwinden und dem Iran effektiver Grenzen setzen und deren Einhaltung durchsetzen. Sonst fallen die nächsten Dominosteine: Durch eine Machtübernahme der Hamas auch in der Westbank und der Hisbollah im Libanon. Auch dort will der Iran die gemäßigten Kräfte ausschalten und Staatengebilde nach dem Modell der Scharia mit Gewalt durchsetzen.

Wer wort- und tatenlos diesem Treiben zusieht, macht sich schuldig.


Dr. h.c. Johannes Gerster ist Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.

Konstruktives am Freitagmorgen

Zu viele Talente, Interessen und Ideen? – Wie Sie das Beste daraus machen

Weiberlachen

Wie? Weiber haben Humor? Und können richtig schön scharf schreiben? Nun, noch darf sie. Schreiben. Dank an Sara für die Abdruckgenehmigung dieses Textes, der über die attac-Liste "Frauennetz" lief.



Schwestern des Lachens:



1. Mos. 18, 9 ff . Sara, meine schöne Ahnfrau, lachte über den Gott. Alt, verwelkt, ging es ihr nicht mehr nach der Weiber Weise. Was kümmert dies einen Gott, der über die Natur herrscht, wie es ihm beliebt? Selbstherrlich hatte Er ihr - wider alle Naturgesetze - ein Kind versprochen. Ein Kind? Ein Sohn musste es sein.

Sara lebte in der Logik der Natur (War sie nicht zu alt, um noch ein Kind zu bekommen?). Dieses Beharren auf dem Gesetz der Natur - das war mehr als Majestätsbeleidigung. Das war femininer Zweifel am göttlichen Mann, der sich Naturgesetzen nicht beugen will. „Ist denn irgend etwas unmöglich für den Mann?“ Grummelte beleidigt der Angegriffene. Übers Jahr wirst du deinen Sohn haben, Sara. Da verleugnete Sara ihr männerverspottendes Lachen. Denn sie fürchtete sich, leugnete, gelacht zu haben. Doch der Mann, der alle Zweifel an seiner naturüberlegenen Macht hasste, beharrte darauf: Doch, du hast gelacht. Da erhoben sich die vereinigten Männer. Also Gott. Gründeten das spott- und lachenverbietende Patriarchat. Denn Gott – der aufgeblasene Mann – lässt seiner nicht spotten (Gal.6,7).

Was ich mit dieser Märchenerzählung will, meine Schwestern, ist klar. So klar, wie Logik und Erkenntnis weiblich sind. Die Männer haben uns die weibliche Kraft der Einsicht gestohlen. Nein, abgepresst. Indem sie uns einschüchterten. Das gelang ihnen vortrefflich. Selbst Sara, die stolze Fürstin, ging in die Knie und fürchtete sich.

„Erst durch das Weib lernte der Mensch vom Baume der Erkenntnis kosten“, sagte neidlos jener Philosoph, der nur peitschenschwingend zum Weibe ging: Nietzsche. „Das Weib war der zweite Fehlgriff Gottes…Vom Weib kommt jedes Unheil in der Welt – das weiß jeder Priester. Folglich kommt von ihm auch die Wissenschaft…“ (Antichrist)

Aber, Schwestern, wie sind wir mit Logik und Wissenschaft umgegangen? Unsere männerüberlegenen Talente und Fähigkeiten haben wir verkümmern lassen. Wir haben sie schwachbrüstigen Männlein überlassen. Wir haben uns in erkenntnisfeindliche Sentimentalitäten geflüchtet. Am Schluss blieb uns nur die Waffe des Jammerns und Leidens, mit der wir uns an der Männerwelt revanchierten. Die Welt überliessen wir – zu unserem eigenen unermesslichen Schaden – den Allmachtssprüchen schwanztragender Naturschänder.

Die Kunst des scharfen, folgerichtigen Denkens begannen wir als weiberfeindlich zu verachten. Und flüchteten uns in das „weibliche“ Terrain ungelüfteter Gefühlserregungen. Bauchgesteuert, nicht kopflastig, wollten wir uns präsentieren. Bauchgesteuert sind auch unsere geistigen Erzeugnisse: in ihnen rumpelt und pumpelt es von Blähungen und Gefühlsverwirrungen.

Worauf ich hinaus will? Na klar, auf die sogenannte „Gerechte Übersetzung“. Sie klingt mehr nach gerächt, als nach gerecht. Und in der Tat, es ist Rache der Weiber, die hier gegen die Heilige Schrift der Männlein die unsaubere Feder führt. Rache? Warum denn nicht? Aber doch nicht mit bauchgesteuerten Dämlichkeiten. Letzteren Begriff haben männliche Giftzwerge erfunden, womit sie sagen wollen: Unvernunft, dein Name ist Weib. Wenn schon Rache – und sie ist überfällig -, dann mit jenen Waffen, die Adam der Heva entwendet hat: mit Kenntnis und Verstand.

Warum sind die Heiligen Schriften des sich selbst vergottenden Mannes so wichtig, dass nicht nur man, sondern jetzt auch frau sie ständig neu übersetzen muss? Ja, sie sind eminent wichtig. Denn sie sind jene Dokumente, in denen der Raub der Männer an der weiblichen Weisheit und Lebenskunst ihren sakralen Niederschlag fand. Alles, was im Matriarchat die Auszeichnung der Magna Mater war, wurde zur erschlichenen Selbstanpreisung des bis dahin belanglosen Mannes. In seinen Bibeln glorifizierte der maskuline Putschist sich zum unangreifbaren, allen anderen Wesen überlegenen Gott. Seinen geistlosen, nur von Gewalt getragenen Umsturz drapierte er mit Heiligkeit, um alle Kritikerinnen abzuschrecken und mit „ewigen Höllenstrafen“ einzuschüchtern.

Und wir, Schwestern? Wie dämlich liessen wir uns ins Bockshorn jagen. Verleugneten unser spöttisches Lachen ob solcher kindischen Kraftmeiereien. Und unterwarfen uns himmlischen Belohnungen und ewigen Strafen. Bis auf den heutigen Tag.

Und jetzt kommen einige unserer Schwestern, wollen sich von dem Schwindel männlicher „Erlöserreligion“ befreien – indem sie sich justament auf jene heiligmäßigen Vexierbücher berufen wollen? Geht es noch irrsinniger? Ist Emanzipation nicht Loslösen von allen externen Autoritäten? Muss ausgerechnet der Feminismus sich auf das männlichste aller He-Man-Bücher beziehen, um sich – zu legitimieren? Benötigen wir ausgerechnet die Genehmigung des „Herrn im Himmel“, um unser Leben auf Erden in einer - alle phallischen Angsterreger verspottenden – Autonomie und Freiheit zu verbringen? Ist das euer Ernst, ihr gerechten, euch rächenden, Übersetzerinnen? Vielmehr Überwältigerinnen eines Textes, der sich euren Vorstellungen niemals fügen wird? Dazu ist er viel zu eindeutig- weiberfeindlich. Von Grund auf. Irreparabel. Zu welchen hirnrissigen Kompromissen seid ihr genötigt, um einen göttlichen Frauenhasser in ein mütterliches Wesen umzustylen? Bis jetzt dachte ich, Frauen vergewaltigen nicht; sie werden vergewaltigt. Nun aber muss ich sagen: wie männliche Berserker fallt ihr über ein Buch her, das sich nicht wehren kann. Da werden Wörter artistisch in die Luft geworfen, so lange, bis sie jene Wunschbedeutung angenommen haben, die ihr euch erträumt habt. Dabei schreckt ihr nicht davor zurück, das ABC nach Belieben zu strangulieren – und jedwede Logik euren Lila- Projektionen zu opfern.

Neulich waren alle aufgehäuften Wirrnisse in einem taz-Artikel versammelt. Eine Nachwuchstheologin widersprach sich in zehn Sätzen zwanzigmal. Einmal hiess es, die Wahrheit oder der Urtext der Bibel sei uns nicht zugänglich. Dann wurde sie – die Theologin - auf einmal so unfehlbar wie papa christianorum: „Keine Übersetzung ist theologisch wirklich falsch“. Obwohl sie wenige Sätze zuvor befunden hatte, dass keine Übersetzung wirklich richtig sein könne.

Die gerechten Sinnverdreherinnen bringen das Kunststück fertig, den machohaftesten aller Mannsgötter zu einem androgynen Zwitter zu verunstalten. Mit mindestens drei dreieinigen, künstlich implantierten, Brüsten. An denen er die Seinen wie Unmündige säugt. Der wortwörtliche Sinn – oder sensus literalis – ist den feministischen Wortkünstlerinnen völlig schnuppe. Da wird allegorisiert und metaphert, dass einem die philologischen Ohren klingeln. Und zu diesem – ach so gut gemeinten – Verfälschungszweck müssen die frei sein wollenden Theologinnen auch noch die Ursprachen lernen. Um das Erlernte flugs wieder – zu verlernen. Welch absurde Liebesmüh.

Aber: hat denn der biblische Gott nicht tatsächlich – wenigstens an bestimmten Stellen – feminine, zarte, ja, hebammenartige Züge? Gewiss doch: erschlichen. Plagiiert von Magna Mater, deren Eigenschaften man nicht ganz entbehren konnte. Diese mütterlichen Talente, um es anders zu sagen, konnten nicht gänzlich eliminiert werden. Sie entstammen den – von der Bibel erfolgreich unterdrückten – matriarchalischen Tiefenschichten.

Die gerechte Bibelübertragung ähnelt einer transsexuellen Operation. Alles Phallische, alles was an einen Mann erinnert - nach innen stülpen und vollständig unsichtbar machen. Um dann eine feministisch-korrekte Designervagina zu modellieren. Da lachen alle Durcheinanderwerfer - also Diaboli – in der Übersetzerhölle.

Schleiermacher, Theologe der Romantik, äußerte einmal die Meinung, jeder wiedererweckte Christ sei auf die alte Bibel nicht mehr angewiesen. Denn auch er sei Charismatiker, auch in ihm walte der Geist, der alle Gläubigen in alle Wahrheit leiten werde. Also sei jeder Christ ermächtigt, seine eigene Bibel zu schreiben. Die sei nicht weniger authentisch als die götzenhaft idolisierte der klerikalen Macht - und Würdenträger.

Kurz: Entweder ist die Bibel, wie sie uns wortwörtlich vorliegt, verbal von Gott inspiriert und also unfehlbar. Dann ist jede modernistische Schönheitsoperation dem Herrn ein Greuel. Oder sie ist es nicht, dann kann sie zwar nach Belieben verfälscht werden. Doch wozu? Zu einem schrecklich anrüchigen Kompromiß. Man hebt eine Heilige Schrift – aus unterwürfigen Gründen – auf den Thron unfehlbarer Autorität – um sie hinterrücks von demselben nur wieder herunterzustoßen. Und sich selbst mit seiner privaten Meinung auf den Sessel der Unwiderlegbarkeit zu setzen. Bis zur nächsten Inthronisation willkürlich-wechselnder Beliebigkeiten. Und so weiter in alle Ewigkeit. Amen.

Die frauenfeindliche Bibel hat die gesamte abendländische Unterdrückung der Frau abgesegnet. Ohne Kritik dieser lächerlichen Männerbastion keine wirkliche Befreiung von gottgegebener Herrschaft des Mannes über Weib und Natur.

Wohin uns die männliche Naturzerstörung geführt hat, sehen wir beim Blick in die Klimaprognosen.

Wer wirkliche Frauenemanzipation will, kann nicht mehr am Zipfel einer wie auch immer zurecht geschminkten Männerschrift fixiert bleiben. Frei sein heisst, seinem eigenen Kopf – und Gefühl – vertrauen. Um sich in Solidarität mit allen, die auch frei sein wollen, auseinander zu setzen. In diesem Streit der Gleichberechtigten gibt es keine Instanz, die sich kraft falscher oder richtiger Übersetzung eine männliche – oder auch weibliche – Unfehlbarkeit anmaßen dürfte.

Fazit: der momentane Koma-Zustand des Feminismus beruht auf unserer Feigheit, Schwestern, den männlichen Überlegenheitsposen die heilige Maske abzuziehen.

Was verbindet die neue Linke mit dem neuen Feminismus? Fast ein Viertel der Bevölkerung könne sich vorstellen, die kapitalismuskritische Partei zu wählen. Doch fast niemand will, dass diese Partei an die Regierung kommt.

So mit dem chicen neuen Feminismus. Kaum jemand hat Einwände gegen gleichberechtigte Frauen. Doch niemand will, dass sie etwas zu sagen haben. Die Frau schweige – in der Gesellschaft. 1. Kor. 14,34. Womit wir wieder an der sakralen Wurzel allen Frauenhasses angelangt wären.

Schwestern, zerstören wir den heiligen Schein der unheiligen Macht der Männer. Mit ihren lächerlichen Priester- und Prophetenattitüden. Damit Sara in jedem Weibe – wieder lachen kann.

Und hier

noch ein kleiner Nachtrag zum Thema, bei dem mich nix mehr wundert. Wundern soll. Darf. Kann

Schöne neue Gesundheitswelt

... Das Beispiel habe ich verstanden zum Thema Datensammeln und Datencheck: Hier steht, dass Sie mit 20 Jahren Marihuana geraucht haben. Dann dürfen wir Ihnen leider folgende Krebstherapien nicht mehr anbieten ...
So, das war für heute der Hinweis an die Informantin, dass ich lernfähig bin. Ach ja. Und noch etwas: "Demokratie wird von unten gestaltet. Merkt euch das." !

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Astrid Haarland M.A. Politologin - Soziale Kunst- und Ausstellungsmacherin - Commander/ISLA - a.haarland(at)googlemail.com - Choose safe communication ... ;-)

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