Samstag, 25. Februar 2006

Voodoo

"Das Vermögen, intuitive Vorstellungen und vertrauensbildende Gewissheiten über die Gefühle und Absichten eines anderen Menschen zu gewinnen, bezeichnen Fachleute heute als die Fähigkeit zur 'Theory of Mind' (Tom).
Welch wichtige Rolle intuitiv zugängliche, gemeinsame Bedeutungsräume spielen, in denen wir uns gegenseitig als Menschen erkennen, die sich untereinander verstehen können, zeigt sich spätestens dort, wo diese Gemeinschaft nicht, oder nicht mehr, vorhanden ist. Wenn ein Mensch nicht fühlen kann, dass er im gleichen Bedeutungsraum seine Heimat hat, in dem sich auch die anderen befinden, können sich Probleme ergeben. Umgekehrt kann es geschehen, dass die Gemeinschaft einen einzelnen aus der Welt des Sich-Verstehens ausschließt, indem sie der oder dem Betroffenen den Zugang zum gemeinsamen Bedeutungs- und Resonanzraum verwehrt. Die soziale Vernichtung, bei bestimmten Naturvölkern als Voodoo praktiziert, hat in Form des Mobbing ihre moderne Fortsetzung gefunden. Der Blick wird verweigert oder signalisiert Ausgrenzung. Der Gruß wird nicht mehr erwidert. Gesten stoßen auf eiskalte Reaktionslosigkeit. Hier finden Spiegelungen nicht mehr statt."


Aus:
Warum ich fühle, was du denkst. Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone, Hoffmann und Campe, Hamburg 2005

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Astrid Haarland M.A. Politologin - Soziale Kunst- und Ausstellungsmacherin - Commander/ISLA - a.haarland(at)googlemail.com - Choose safe communication ... ;-)

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