Donnerstag, 7. Juli 2005

...

15 Minuten Informationen über das Autoradio, 20 Minuten Gespräch mit dem Rest des Aufnahmeteams über den Londoner Anschlag, ein Mal Spiegel online angeklickt, 15 Minuten indymedia London. Keine (bewegten) Bilder

Update 18:27
Ich habe gerade bei einem Polit-Blogger mit dem Zitat "Blogs als das aktuellste Medium" eine Fotoblog-Liste zu den Anschlägen gesehen. Das ist nicht meine Vorstellung von bloggenden Wissensnetzen, ich verlinke daher nicht. Sollte ich hingegen hilfreiche Blogs wie Hotlines etc. finden, werde ich darauf hinweisen.

Trackback URL:
https://morgaine.twoday.net/stories/822206/modTrackback

kinomu - 7. Jul, 18:39

Schade. Der Link würde mich sehr interessieren, ich habe vorhin recherchiert und auf den Seiten von Zeitungen in den USA, GB und A ausschliesslich Fotos von reuters, ap, tv-sendern, getty und epa gefunden und behauptet, "passer-by armed with a cameraphone" würden keine Verwundeten etc. fotografieren bzw. dass diese Fotos nicht veröffentlicht würden.
Könnten Sie mir den Link mailen?
Morgaine - 7. Jul, 19:03

Ja. Ich mach's jetzt gleich. Mich stört, dass diese Liste in einem Parteien-Blog steht. Wer auch immer da für diese Partei bloggt. Diese Art der Aufmerksamkeit geht mir gewaltig gegen den Strich.
kinomu - 7. Jul, 23:52

Ja, ich halte das Posting auf einem deutschen Wahlkampfblog auch für für einigermassen deplaziert, aber nachdem ich anderswo Kommentare à la "es sind ja nicht alle Opfer selber schuld, es haben ja nicht alle Blair gewählt" gelesen habe, halte ich es für noch viel geschmackloser. Mag sein, dass ich dem Blogger unrecht tue, vielleicht gibt es einen anderen Zusammenhang zum Wahlkampf, den ich nicht sehe...

Ich bin allen Links dort gefolgt und vielen weiterführenden Links, aber die meisten Fotos zu diesem Thema auf Blogs und flickr stammen von Reuters, AP, Getty, EPA und TV-Sendern, die "unabhängigen" Bilder zeigen nur zB geschlossene U-Bahn-Aufgänge und Strassen mit Fussgängern, Rettungs- Polizei- und Feuerwehrautos sowie gesperrte Strassen, die genausogut für den Notting Hill Carneval hätten gesperrt sein können, sie sagen also wenig(er) aus. (Technisch sind sie auch schlechter.)
Den Bilder der Big Media ist in fotografierenden Bloggern keine Konkurrenz erwachsen, im Gegenteil: sie werden stärker reproduziert als zuvor, weil sie besser sind.
Morgaine - 8. Jul, 00:25

Sie sind ja wieder richtig gut drauf ... Nun gut: Was ist bitte besser? Die perfekte Aufnahme von kurzen Orten der Aufmerksamkeit wie Londoner U-Bahn-Eingängen kurz nach den Anschlägen? Ich verzichte gerne auf diese Bilder, sowohl von Big Media als auch von Bloggern. Was mich interessiert, ist das Individuelle, das Bild von Orten, die nicht schon 1000 mal von Profis oder Amateuren abfotografiert wurden, das Skurille und Schöne des Alltags, die kurzen Momente, die man sonst vielleicht gar nicht wahrnimmt. Mich interessieren nicht die Rockschösse an den Orten der Macht, erst recht nicht, wenn mich das Gefühl beschleicht, es hat jemand mit Kamera und Tastatur fast darauf oder darunter gesessen. Was wichtig für meine Augen und mich ist, entscheide ich selber. Was besser ist, ebenfalls. Und das ist garantiert nicht abhängig von einem der vielen Labels von Big Media.
kinomu - 8. Jul, 02:08

... das Individuelle, das Bild von Orten, die nicht schon 1000 mal von Profis oder Amateuren abfotografiert wurden, das Skurille und Schöne des Alltags, die kurzen Momente, die man sonst vielleicht gar nicht wahrnimmt. selten, dass man so etwas findet.
Morgaine - 8. Jul, 17:46

SIE ist zum Beispiel eine Meisterin dieses Metiers:
Heather Powazek Champ
http://www.hchamp.com/

Es gibt so viele gute Fotos in Blogs, die einfach nur kurze Ausschnitte des Alltäglichen sind. DAS ist das Leben. Ungefiltert, ein individuell gewähltes Abbild, ein (respektvoller) Blick auf das Private, ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder Objektivität. Muss ich noch ergänzen, dass für mich das Private politisch ist ...?
kinomu - 9. Jul, 20:17

Die Fotos von Frau Powazek Champ gefallen mir besser als viele andere Fotos auf Blogs - viele sogar ausserordentlich gut. Besonders bewundere ich ihre Bilder von Menschen, von Unbekannten, auf der Strasse, am Bahnsteig, ganz natürlich, als hätten sie sie nicht bemerkt. Wo kann man so eine Tarnkappe ausleihen? ;-)

Aber solche Fotos sind nicht für jeden Zweck geeignet.
Morgaine - 9. Jul, 23:34

Wo man diese Tarnkappe ausleihen kann? Nun, Herr Kinomu, dieses dürfte keine Frage der technischen Ausrüstung, sondern eher des eigenen Charmes und Einfühlungsvermögens sein. Fixieren (nicht fesseln) Sie Ihr Objekt mit Sätzen wie "Tun Sie einfach so, als ob ich gar nicht da bin." Derartige Aufgaben dürften doch kein Problem für Sie sein ... ;-)
kinomu - 10. Jul, 09:02

Das Problem ist vielmehr der entzückte Gesichtsausdruck, wenn ich meinen Charme nicht stark genug zurücknehme. ;-)
(Apropos technischen Ausrüstung: Frau Powazek Champ verwendet offensichtlich mehr, als sie hier angibt.)
Morgaine - 10. Jul, 13:10

Kleiner Tipp: Das Lächeln leicht dosieren. Eher sparsam damit umgehen. Wenn alles gut geht, wirkt das als Herausforderung auf Ihr Gegenüber, den Grad der persönlichen Betroffenheit noch weiter zu erforschen. ;-)

Heather Powazek Champ verwendet mehr? Mehr Ausrüstung? Da ich kein (Foto-)Profi bin, verstehe ich diesen Satz leider nicht. Vielleicht mögen Sie mir auf die Sprünge helfen?
kinomu - 11. Jul, 00:52

Diese Bilder sehen stark nach einem Teleobjektiv aus. Mit Lensbaby, Zoneplate oder Canon 24/2.8 können die nicht gemacht worden sein.

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