Artikel -Auszüge aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 18.03.2007, Nr. 11, S. 29
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via Newsletter Israelische Botschaft
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Ich bin Orientale, ein Araber, ich liebe die arabische Kultur, sie ist Teil meiner Wurzeln, meiner Identität, meines Wesens, meiner Existenz und meiner Freuden. In Kairo fühle ich mich zu Hause, ebenso in Amman und Tunis, doch wenn ich mich mit den Schriftstellerkollegen, den arabischen Intellektuellen dort treffe, stoße ich auf eine feindselige, harte, extreme Einstellung gegen den Staat Israel. Dort ist keine Friedensbewegung entstanden wie in Israel. Statt eine Brücke zum Frieden zu bilden, zusammen mit uns, den israelischen Schriftstellern und Künstlern, eine Brücke der Verständigung, der Aufgeschlossenheit für den anderen und der Menschlichkeit, haben die meisten die Wahl getroffen, unter den extremen Gruppierungen gegen Frieden und Verständigung mit Israel zu rangieren.
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Ich gehöre dem linken Lager an, das bereit ist, auf die besetzten Gebiete im Austausch für Frieden zu verzichten. Es gibt eine klare, starke Mehrheit in Israel, die wie ich denkt. Die Palästinenser haben die Teilungspläne der britischen Mandatsregierung abgelehnt wie den Elefantenplan im Jahre 1937,
(Update: Korrektur 22.3.)
Das hebräische Wort für Elefant lautet „Piel“. Dementsprechend lautet der Teilungsplan der britischen Regierung von 1937 nicht Elefantenplan, sondern der Plan der Peel-Kommission.
Die Peel-Kommission ist nach dem britischen Lord Robert Peel benannt, der im Juli 1937 seine Empfehlungen über die Zukunft des Mandatsgebiets Palästina an die britische Regierung abgab. Darin forderte er eine Teilung des britischen Mandatsgebiets Palästina zwischen Juden und Arabern und den Rückzug der britischen Mandatsmacht.
Mehr Informationen zur Peel-Kommission können unter folgendem Link nachgelesen werden:
http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/History/peel.html
weiter:
... den Teilungsbeschluss der UN im Jahre 1948, haben fünf arabische Staaten mobilisiert und sind in den Krieg gezogen, um uns zu vernichten. Wir haben gesiegt. Sie begannen mit den Vorbereitungen zur zweiten Runde. Gamal Abdel Nasser, der ägyptische Führer, drohte, Israel auszulöschen, schickte seine Armee im Sinai auf den Vormarsch in unsere Richtung und zwang uns, uns im Jahre 1967 zu verteidigen. Wir siegten wieder. Pardon, dass wir gesiegt haben, um mit Ephraim Kishon zu sprechen. Nach dem Sieg schlugen wir Nasser Verhandlungen vor, die Gebiete gegen den Frieden. Nasser verkündete die drei Neins von Khartum - keine Anerkennung Israels, keine Verhandlungen, kein Frieden - und bestimmte, "Was mit Gewalt genommen wurde, wird nur mit Gewalt wieder zurückgeholt". Danach folgte Sadat und begann 1973 einen weiteren Krieg, doch er begriff, dass er mit Verhandlungen mehr gewinnen würde. So wurde der Frieden mit Ägypten geboren, mit Jordanien und die Osloer Abkommen mit Arafat. Wir glaubten, wir seien auf dem Weg zum Frieden. Arafat begann mit der ersten Intifada. Im Jahr 2000 wurde Arafat ein äußerst großzügiger Friedensvorschlag angeboten, und er fing die zweite Intifada an.
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Ihr in Europa nennt uns Besatzer, obwohl wir bereit sind, die Gebiete im Austausch für den Frieden zurückzugeben. Was würdet ihr Deutsche, Italiener, Franzosen an unserer Stelle tun? Die Gebiete zurückgeben für gar nichts? Die Hamas und viele in der PLO erkennen unser Existenzrecht in Erez Israel nicht an, sie erheben Einspruch gegen die Legitimität des Staates Israel, und auch in Europa gibt es solche Stimmen. Weshalb? Haben wir keine Berechtigung auf einen einzigen Staat wie alle Völker? Ist es unser Schicksal, ein verfolgtes, wanderndes Volk ohne eigenes Zuhause zu sein? Würdet ihr so ein Leben wollen? Die Mehrheit der Araber möchte uns vernichten oder zu einer verfolgten Minderheit, zu Bürgern zweiter Klasse machen. Was tätet ihr an unserer Stelle, wenn ihr euch einer Gefahr für eure Existenz gegenübersehen würdet so wie wir? Sollen wir zulassen, dass sie uns vernichten? Die Palästinenser haben die Unterstützung der extremistischsten Teile der muslimischen Welt wie Iran und Al Qaida, die gegen die westliche Kultur und Fortschritt kämpfen.
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Ich will über keinen Palästinenser herrschen, ich träume von dem Tag, an dem wir zusammen leben werden, sie in ihrem Staat und wir in unserem. Da haben wir ihnen den Gazastreifen zurückgegeben, haben gedacht, sie würden Verantwortung übernehmen, in Entwicklung, Ausbildung, Arbeitsbeschaffung investieren, die Fundamente für ihren eigenen Staat legen, den Frieden bewahren, damit wir den Rückzugsprozess aus den Gebieten fortsetzen können. Die ganze Welt, und mit ihr Europa, ist bereit, sie äußerst großzügig zu unterstützen und eine Art Marshall-Plan für sie durchzuführen. Stattdessen kam die Hamas an die Regierung, und wir haben Terror und einen Hagel von Raketen auf unsere Städte und Bürger erhalten.
Wir wollen in Frieden leben und die Zukunft unserer Kinder und der palästinensischen Kinder in gleichem Maße sichern, wir wollen die Kriege beenden. Verlangen wir zu viel?
Eli Amir, geboren in Bagdad, lebt er in Jerusalem. Er war persönlicher Referent von Shimon Peres.
Auf der Leipziger Buchmesse wird Eli Amir aus seinem neuen Roman "Jasmin" lesen.
Lesungen und Gespräche am Messestand der Botschaft des Staates Israel Halle 4 C 400:
Donnerstag, 22. März 2006
13.00 Uhr Avirama Golan „Die Raben“ (Suhrkamp Verlag)
14.00 Uhr Nava Semel „Die Braut meines Bruders“ (Beltz & Gelberg)
15.00 Uhr Eli Amir „Jasmin“ (Verlag C. Bertelsmann)
Freitag, 23. März 2007
12.00 Uhr Eli Amir „Jasmin“ (Verlag C. Bertelsmann)
13.00 Uhr Eshkol Nevo „Vier Häuser und eine Sehnsucht“ (dtv)
14.00 Uhr Nava Semel „Die Braut meines Bruders“ (Beltz & Gelberg)
15.00 Uhr Avirama Golan „Die Raben“ (Suhrkamp Verlag)
16.00 Uhr Yiftach Ashkenazy „Die Geschichte vom Tod meiner Stadt“
(Luchterhand Literaturverlag)
Samstag, 24. März 2007
11.00 Uhr Eshkol Nevo „Vier Häuser und eine Sehnsucht“ (dtv)
12.00 Uhr Yiftach Ashkenazy „Die Geschichte vom Tod meiner Stadt“
(Luchterhand Literaturverlag)
15.00 Uhr Deutsche und Israelis - Perspektiven für die Zukunft.
Journalisten beider Länder im Gespräch mit dem Publikum.
Dov Gil-Har (Dokumentarfilmer)
Tamar Ish-Shalom (TV Channel 10)
Christiane Wirtz (Pressesprecherin Justizministerium)
Jochen Arntz (Berliner Zeitung)
Moderation: Stephan Vopel (Bertelsmann-Stiftung)
Sonntag, 25. März 2007
12.00 Uhr Deutsche und Israelis - Perspektiven für die Zukunft.
Journalisten beider Länder im Gespräch mit dem Publikum.
Dov Gil-Har (Dokumentarfilmer)
Tamar Ish-Shalom (TV Channel 10)
Christiane Wirtz (Pressesprecherin Justizministerium)
Jochen Arntz (Berliner Zeitung)
Moderation: Stephan Vopel (Bertelsmann-Stiftung)