Sonntag, 12. Februar 2006

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"Ex-Kanzler Gerhard Schröder hat den Abdruck der Mohammed-Karikaturen in mehreren europäischen Zeitungen und Zeitschriften kritisiert. Dies sei ein großer Fehler gewesen, sagte Schröder am Samstag auf dem 7. Dschiddah Wirtschaftsforum in Saudi-Arabien."

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"Israel ist für die Vogelgrippe verantwortlich, die Juden haben das Virus entwickelt, um gezielt Araber zu töten.
Das schreibt die staatliche syrische Tageszeitung "Al-Thawra". Israel wolle mit dem Virus die Gene von Arabern schädigen. Die Zeitung bezieht sich auf einen Bericht, der 1998 in der britischen "Sunday Times" erschien. Dort wurde behauptet, Israel entwickle eine biologische "ethnische Bombe", die wohl Araber, aber keine Juden töten könne."

Blogger leben rechts vom wahren Guten

Die Reihe wird fortgesetzt: '1000 Versuche, Blogger als rechte Gesinnungsgenossen einzutüten.' Da erinnere ich mich doch lebhaft an den O-Ton, WDR-Monitor im letzten Jahr, Kamerablick auf den Pro-Bush-Demonstranten, der mich so eindringlich unter Hinweis auf die Edith-Stein-Gedenkplatte am Haus anwerben wollte: "Sie nennen sich Blogger". Interessant, welche Varianten diese Versuche, mir das Bloggen ein wenig zu verleiden, mittlerweile angenommen haben. Multi-Identitäten mit technischen Hilfsmitteln beispielsweise. Nun, auch ich wünsche da nur: Süsse Träume!

Augen.Blick mal!

Boah! Was ist das denn nu' wieder? Das Judentum zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit dem heutigen Islam vergleichen? Darf ich da gerade noch mal auf diesen Beitrag verweisen? Moshe, eine Fatwa bitte! Und die paar Fundis reichen sich am besten die Hände über alle Grenzen hinweg. Das war dann allerdings auch auf Bitten des Rebellen Don Alphonso mein Schlußwort in diesem Blog.

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The Nation titelt "The Right to be Offended?"
Selbstverständlich!

Nachtrag:
"Madonna's book Sex was only unbanned in Ireland in 2004."?
Wikipedia: "Dieser Artikel behandelt das Buch SEX der Künstlerin Madonna."

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Texte von Matthias Küntzel

Samstag, 11. Februar 2006

Anno Domini 2006

"Wie viele Opfer Jahr für Jahr der Hexenwahn im Land der Mossi fordert, darüber gibt es keine verlässlichen Zahlen. Warum und wie Frauen in der trockenen, heißen Hochebene um die Hauptstadt zu Hexen abgestempelt werden, schildert Suzanne Balkoum so: Auslöser sei meist der vorzeitige und damit unnatürliche Tod eines Dorfbewohners, dessen Lebenskreis sich noch nicht geschlossen habe." Hexenjagd. Anno Domini 2006. Da fällt mir jetzt nur noch Copy and Paste ein:


Hexen sind böse, Hexen sind häßlich,
Hexen sind alt, Hexen sind gräßlich.
Hexen sind ja so gemein,
sie können nur deine Feinde sein.

Hexen zaubern die Masern dir,
Hexen verzaubern Mensch und Tier.
Hexen reiten auf dem Besen,
treiben des Nachts ihr Zauberwesen.

Hexen mixen sich giftige Kräuter,
zaubern der Kuh Milch aus dem Euter.
Hexen sind mit dem Teufel im Bund,
Hexen sind für alles Übel der Grund.

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GALERY-H-la-voix-du-dragon

Sandrine Gestin, La voix du Dragon

Ayaan Hirsi Alis Rede in Berlin

Unter Hinweis auf den persönlichen Haftungsausschluß wegen politischer Gesinnung von Blogs:

Mit dem Herzen einer Löwin

"Ich bin hier, um das Recht auf Beleidigung zu verteidigen.
Es ist meine Überzeugung, daß das verletzbare Unternehmen 'Demokratie' nicht ohne freie Meinungsäußerung, speziell in den Medien, existieren kann. Journalisten dürfen auf die Verpflichtung zur freien Rede nicht verzichten, welche Menschen in anderen Teilen der Welt verweigert wird.

Ich bin der Meinung, daß es korrekt war, die Karikaturen von Mohammed in der "Jyllands Posten" zu publizieren, und es war richtig, sie in anderen Zeitungen überall in Europa noch einmal zu veröffentlichen.

Lassen Sie mich die Geschichte dieser Affäre wiederholen ... "

Oktober 2005

"Ein später Aufschrei. Schon im Oktober druckte eine Kairoer Zeitung die Mohammed-Karikaturen - ohne Reaktion"
"Karikatur-Nachdruck im Oktober ohne Proteste"

Koran-Interpretation

Gerade eben darauf aufmerksam gemacht worden, dass es zum einen moderatere Koranübersetzungen als die hier Genannte gibt. Richtig! Nur fiel der eine oder andere Übersetzer leider einem sehr plötzlichen Tod anheim. Es folgte der Einwand, dass man auch diesen religiösen Text im übertragenen Sinne eines innerseelischen Geschehens interpretieren könne. Stimmt! Man kann. Wenn man denn darf. Und zu guter Letzt kam der Hinweis auf die kriegerischen Stellen der Bibel. Eben! Deswegen gab es ja zum Glück in Europa unter anderem die Aufklärung, die nun erfolgreich verhindert, dass Bibelworte zu Schwertern werden.

Update:
Die auf Gutenberg.de verlinkten Koran-Quellen habe ich von meinem eigenen und danach von einem fremden Rechner aus angeklickt. Nachdem ich auf dem fremden Rechner den Verlauf kontrollierte, bemerkte ich, dass nur hier neben der htm-Datei auch eine mp3-Datei geöffnet worden war, und kurze Zeit später der Spybot eine wichtige Veränderung in der Registrierungsdatenbank feststellte, die ich natürlich verweigert habe.

Off-Topic

Wieder ein Link in dieses Blog. Nicht, dass ich allzu viel Werbung machen möchte, aber hin und wieder bringen sie es denn doch auf den Punkt. Heute im Angebot: "So wird man Nahostkorrespondent - eine Anleitung"

Und noch etwas von der Geschichtenerzählerin, deren Downloads der interpretationsfähigen Produktion sich laut Produzent im erfreulichen Rahmen bewegten:

Ich habe hier bis Ende nächster Woche eine Mail vorliegen, Mir liegt bitte bis Ende der nächsten Woche eine Mail vor, in der ohne weitere Bemerkungen so getan werden kann, als ob überhaupts nicht vorgefallen sei. Wir werden dann selbstverständlich wie geplant an diesem schönen Thema weiter arbeiten.

Necla Kelek

Ein längeres Zitat aus Spiegel Online, "Heute in den Feuilletons". Sorry!

Alice Schwarzer verteidigt die Autorin Necla Kelek, die in einem offenen Brief von sechzig Migrationsforschern kritisiert wurde, indem sie die unterzeichenden Wissenschaftler attackiert. "Yasemin Karakasoglu selbst ist sehr, sehr weit von wissenschaftlicher Neutralität entfernt und sehr, sehr eng mit der islamistischen Szene in Deutschland verbandelt. (...) Karakasoglu, für die ein Kopftuchverbot im öffentlichen Dienst eine 'deutsche Fatwa' ist und Kopftuchträgerinnen 'glückliche Töchter Allahs' sind, stützte sich dabei auf eine eigene 'wissenschaftliche Untersuchung', die beweise, daß das islamische Kopftuch absolut vereinbar sei mit einer 'modernen Lebensführung'. Für diese Untersuchung hatte die Professorin fünfundzwanzig (!) von ihr ausgesuchte türkische Pädagogikstudentinnen nach ihrer Haltung zum Kopftuch befragt. Übrigens: Yasemin Karakasoglu selbst wurde noch nie mit Kopftuch fotografiert."

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highheels11

Noch nicht ausgerüstet?

Der Friede sei mit Euch

Zur Abwechslung mal wieder Originalquellen
Der Heilige Koran

Zum Beispiel:
8. Die Verderblichkeit des Krieges (Al-Anfál).
oder
37. Jene eingereiht in Ränge (As-Sáffát).

Freitag, 10. Februar 2006

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Schöne Schuhe. Ohne Füsse! :-)

Schöne neue Welt

"Track your kid". Will ich das? Nö! Will ich sehen, wer gerade auf dem Klo in welcher Kneipe ist? Nö! Will ich Geborgenheit rund um die Uhr? Nö! Sehe ich niedliche weiße Mäuse? Nö! Nicht doch. Darf ich jetzt bitte wieder ins Internet? Ja. Denn der Router ist wieder da. Und der Netzwerk-Rechner meiner Tochter auch. Was bitte war das denn für eine Fehlermeldung? Habe nichts installiert. *nimmt sich vor, niiiiie mehr Dateien aus dem ICQ zu speichern. Jedenfalls nicht ohne ... ;-)

Donnerstag, 9. Februar 2006

Rohe Nudel

"Sie müssen auch in die Klamotten passen, die von den Designern gemacht werden."

Da fällt mir jetzt eine ganze Menge dazu ein. Zum Beispiel, dass KundInnen KönigInnen sind. Oder magersüchtige Plastikfigürchen vom OP-Tisch so erotisch wie ein Vibrator aus zwei rohen Nudeln sind. Ehrlich gesagt: Ich nehme da doch lieber den ganzen Teller voll Spaghetti Bolognese.

Mittwoch, 8. Februar 2006

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"Soviel ich weiß, gibt es weder Sippenhaft noch Sippendenke. Meinungen werden in säkularen Gesellschaften zum Glück nicht mehr offiziell vorformuliert von geistlichen Würdenträgern. Wenn Rebellmarkt nun in die Fußstapfen dieser voraufklärerischen Traditionen schlüpfen möchte, so kann ich mir da doch das Lachen nicht ganz verkneifen ... Ich vermisse in diesem Blog beispielsweise deutliche Worte gegen die real existierenden Holocaust-Karikaturen, die lange Zeit vor den Jyllands-Karikaturen kursierten. Wohlgemerkt: Deutliche Worte. Warum fallen sie nicht? Aus Feigheit? Geht der Arsch auf Grundeis? Oder gibt es anderweitige Interessen? Ist das Wort Islamo-Faschismus hier verpönt?"

Update: Eine Entschuldigung von mir

Lecker!

Da will ich schöne Schuhe sehen! Und dann komme ich da nicht rein. Geh' ich halt doch wieder zu Ebay. :-)

Update: Ich bin über die Startseite nicht hinausgekommen, fand aber das Foto ziemlich erotisch. Nachdem ich vorhin Post erhielt, frage ich mich nun allerdings, ob andere weitergekommen sind, und es vielleicht nicht mehr ganz so nett dahinter ist ... ? Anders formuliert: Muss ich mich etwa schämen? Für alle Fälle ist hier eine angezogene Variante. Der ebay-Bote war da.


experience10

"Gefährliche Gutmenschen"

Mit ihrer Kampagne gegen Necla Kelek wollen Migrationsforscher eine notwendige Debatte verhindern

Kann es sein, dass da wieder mal die Blinden vom Sehen sprechen? Interessant fände ich einen Hinweis darauf, ob frei von eigener Erfahrung geprägte Forschungsarbeit den Migrationsexpertenstatus rechtfertigt oder beispielsweise die Erlebnisse als Mutter einer Tochter einfliessen, welche im Schulalltag kleine Kostproben misslungener Integration probieren darf. Sollten tatsächlich eigene Erfahrungen vorliegen, die aus mehr bestehen als dem regelmässigen Besuch des Edelrestaurants, so entschuldige ich mich natürlich an dieser Stelle sofort für diese zugegeben launische Bemerkung.

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Wattebäuschchenwerfer

Dienstag, 7. Februar 2006

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"Jüdischerseits"? Schwachsinn. Jeder denkt selber. Es gibt weder Sippenhaft noch Sippendenke!

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memri.de:
"Nationalistische und islamistische Stimmen im Karikaturenstreit".
Zum Inhalt dieses Textes siehe noch einmal: Karikaturen-Vergleich

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denmark

"Dänen holen weltweit ihre Flagge ein"

Gebührenkürzung wegen zuviel Fussballweltmeisterschaft

attac-Mailingliste
----- Original Message -----
From: info@helke-sander.de
Sent: Monday, February 06, 2006 2:32 PM
Subject: Offener Brief von Helke Sander - Gebührenkürzung wegen Programm



Helke Sander Februar 2006
Offener Brief an die Intendanten und Rundfunkräte von ARD und ZDF, sowie an die Organisatoren gesellschaftlich relevanter Gruppen, die nicht in Rundfunkräten vertreten sind. *) **)


Betrifft: Gebührenkürzung wegen zuviel Fussballweltmeisterschaft in den Öffentlich-rechtlichen Anstalten

Oder kürzer:
Für die Trennung von Staat und Fussball

oder
Hören Sie auf, Ihre Vorlieben auch für die meinen zu halten.

(Wenn Sie sich in dieser Frage auf die hohen Einschaltquoten bei Sportsendungen berufen, dann vergessen Sie bitte nicht, dass normalerweise Frauen um des lieben Friedens Willen ihrerseits aufs Fernsehen verzichten. Ausserdem hätten sie sowieso keine Chance etwas anderes zu sehen, weil am Wochenende fast nur Fussball zu sehen ist).

Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich werde ab März 06 die Gebühren vorläufig um ein Fünftel kürzen, evtl. nach späteren Rechtsauskünften auch mehr.
Gründe:
Ich fühle mich durch die Anstalten zunehmend schlecht informiert,
Ich will den Überhang an Fussballsendungen gegenüber anderen Nachrichten nicht länger mit meinen Gebühren unterstützen,
Ich bin der Meinung, dass die Rundfunkräte ihrer Aufgabe nicht in der vorgeschriebenen Weise nachkommen, nämlich den Bildungsauftrag und die gesetzlich normierten Programmgrundsätze durchzusetzen.
Ich bezweifele, dass die Rundfunkräte die "gesellschaftlich relevanten" Gruppen repräsentieren.
Ich habe den Eindruck, dass die meisten Gremien direkt oder verkappt lediglich die jeweiligen Parteienverhältnisse repräsentieren.

Schon 2005 überschritten die Programme zu Papsttod, Papstbegräbnis, Papstwahl, Papstjugend gewaltig die Toleranzgrenze vieler Zuschauer und Zuschauerinnen, die dadurch auf andere Programme verzichten mussten und vergeblich danach fragten, wie diese kompakte Sendefülle über den alten und den neuen Papst nicht nur mit dem Grundsatz der Trennung von Staat und Kirche sondern auch mit dem öffentlich-rechtlichen Programmauftrag in Vereinbarung zu bringen sei.

Noch ausdauernder als im einseitigen Normalprogramm aber besetzt schon jetzt die kommende Fussballweltmeisterschaft alle Kanäle unter der angenommenen und immer wieder eingebläuten Voraussetzung, dass dies alle Fernsehzuschauer und Zuschauerinnen gleichermassen interessiere und zu interessieren habe. Dieses Interesse teile ich definitiv nicht.

Ich habe eine einzige Untersuchung zur Fussballakzeptanz im Fernsehen im Internet gefunden, geleitet von Prof. Dr. Markus Voeth
Lehrstuhl für Marketing an der Universität Hohenheim
Email voeth@uni-hohenheim.de
Internet: www.marketing.uni-hohenheim.de
Diese Studie kommt zu dem Schluss, dass die allgemeine Akzeptanz sehr hoch sei und die WM 06 von allen Bürgern zu mindestens 80 % begrüsst werde, dabei etwas mehr von Männern als von Frauen. Aus der Kurzdarstellung des Instituts gingen nicht die Kriterien für die Untersuchung hervor.
Ich greife da lieber auf meinen eigenen grossen Bekanntenkreis zurück, der sich sehr vielfältig zusammensetzt und einige hundert Personen unterschiedlichster Kreise und Altersstufen umfasst. Darunter gibt es ungefähr fünf Personen, die die WM ernstlich interessiert und die freiwillig und gern die Spiele ansehen werden Viele andere sagen schon jetzt, dass sie Deutschland in dieser Zeit am liebsten verlassen würden. Kaum einer teilt die Ansicht, dass die WM unter dem Strich ein grosser Gewinn wird. Die meisten fürchten sich davor, fürchten die verstärkten Sicherheitsmassnahmen, die Kosten für die Allgemeinheit, die erhöhten Preise, die zu erwartenden Randalierer und last not least die gewaltige Zunahme von Verbrechen, besonders den illegalen Frauen - und Mädchenhandel.
(Darauf hat dankenswerter Weise schon der Deutsche Frauenrat deutlich aufmerksam gemacht).

Mein Brief richtet sich an Sie, die Rundfunkräte, weil Sie per Satzung eingreifen können und eingreifen müssen, um zumindest auf dem öffentlich-rechtlichen Sektor die Anstalten zu veranlassen, für Ausgewogenheit an Informationen zu sorgen. Sie sollen die zu erwartenden Unannehmlichkeiten nicht noch ihrerseits anheizen. Leider ist von dieser Arbeit der Räte in der Öffentlichkeit nichts zu bemerken. Im Gegenteil: es gibt aus Ihren Kreisen offenbar nicht einmal Protest wenn die FIFA Ihnen WM-Promikarten anbietet. Auch hört man im Fernsehen bemerkenswert wenig von den Sportjournalisten, die gegen die Verquickung von Marketing und Journalismus protestieren.

Ich kann den Leserinnen und Lesern dieses offenen Briefes nur empfehlen, sich die Besetzung dieser Gremien in den einzelnen Bundesländern noch einmal genauer anzusehen ( und Publizistikstudenten auf ergiebige Diplomthemen aufmerksam machen). Jeder Sender oder jede Sendegemeinschaft hat einen eigenen Rundfunkrat, besetzt mit zwischen 30 und 60 Personen. Diese Personen sollen laut Satzung gesellschaftlich relevante Organisationen vertreten. Schaut man sich die Mitgliederlisten an, sieht man immer wieder dieselben, entweder direkt oder verkleidet: Immer bilden Vertreter der grösseren Parteien bzw. den Parteien nahe stehende Personen die Hauptgruppe. Immer gibt es Vertreter der christlichen und jüdischen Konfessionen, oft auch ihrer Unterorganisationen. .Dagegen gibt es soweit ich sehen konnte, keine Vertreter anderer Weltanschauungen oder, was nun tatsächlich im zunehmend säkularen Deutschland relevant wäre, Vertreter der organisierten Konfessionslosen.
Bis auf den NDR-Rundfunkrat, der mehr Frauen als Männer hat, sind Frauen normalerweise in der starken Minderheit. In Bayern sind von 47 Mitgliedern 9 Frauen, wobei 5 dieser Frauen die kath. Frauenorganisationen, die evangelischen Frauenorganisationen, den bayrischen Jugendring, den bayrischen Landessportverband und die bayrischen Familienverbände vertreten. Dann gibt es dort natürlich noch zusätzlich die Vertreter der ev. und kath. Kirchen sowie als Kuriosität allein 9 Mitglieder, alles Männer, die für die CSU den bayrischen Landtag vertreten und als 10. Vorsitzenden und Vertreter der Landesregierung, Herrn Beckstein haben. Sie haben dort noch 2 SPD-Männer und eine grüne Frau zugelassen, aber z.B. niemanden aus der FDP. In manchen Rundfunkräten gibt es Vertreter von Ausländern, in anderen nicht, (was vielleicht erklärt, dass es immer noch keine türkischen Untertitel oder voice over bei den Nachrichten gibt ). Erstaunlich gut sind die Musiker vertreten, fast überall sogar, hin und wieder die Theater, in Bremen sogar das Kommunale Kino oder die Gesellschaft zur Förderung der polnischen Kultur. Kratzt man ein bisschen daran, kommt vermutlich auch dort nur wieder SPD heraus. Leider glauben viele Menschen tatsächlich, es hier mit demokratischen Gremien zu tun zu haben.

Um den vornehmlich männlichen Rundfunkräten, Intendanten, Berichterstattern, Werbeleuten usw. einmal vor Augen zu führen, wie das Fernsehprogramm auf mich und viele meiner Freunde wirkt, möchte ich Sie bitten, sich mal vorzustellen, SIE SELBER würden an jedem Wochenende, an dem Sie vielleicht mal frei haben oder krank sind und sich mal was Nettes ansehen möchten, nur Strickwettbewerbe auf allen Kanälen finden. Sie könnten herum zappen soviel Sie wollen, Sie werden doch immer nur wieder und wieder und wieder auf strickende Frauen schalten, angefangen mit dem Frühstücksfernsehen, nach jeder Nachricht, d.h. alle halbe Stunde irgendwo im öffentlich rechtlichen Fernsehen oder Radio, würden SIE über die neuesten Wettbewerbe, Muster, Vorlagen, Finessen des Strickens informiert. (Ich bin leider überzeugt, dass man auch das zu einem Quotenerfolg führen könnte, wenn man es nur durchhielte - siehe Lindenstrasse. Aber das nebenbei). Ständig würden SIE von Moderatoren angegrinst und persönlich angesprochen, weil SIE ja nun die Schönste Sache der Welt sähen, das neueste Zopfmuster, Norweger oder Fantasy-Muster. Das, meine Damen und Herren Rundfunkräte, wäre das NORMALE, das NORMALE Programm. Wehe, es kommt die Strickweltmeistertschaft. Dann gäbe es praktisch nichts Anderes mehr. Sie stiegen in Hannover aus dem Zug und sähen auf einer Säule mit Display: "Noch xy TAGE bis zum Beginn der Strick-Weltmeisterschaft". Sie lesen eine x-beliebige Zeitung und eine strickende Frau, vielleicht heisst sie Frau Beckenmauer, erzählt Ihnen rücksichtsvoll, dass sie im Jahr der Strickweltmeisterschaft dem Land nicht noch ihre dritte oder vierte Hochzeit zumuten könne und deshalb wohl erst später erneut heiraten werde.
Sie würden in Sondersendungen darüber informiert, für wie viel Millionen eine Strickerin das Land wechselt wegen ihres exorbitanten Musters. Schriftstellerinnen würden über ihre Strickerfahungen sprechen - überall. Überall.
Pfarrer installierten Fernsehapparate in den Kirchen, - um das "Gemeinschaftsgefühl durch gemeinsames Strickengucken" zu steigern.
Das Stricken wäre nur unterbrochen dann und wann durch Häkeln. Auch da gebe es Wettbewerbe, so wie Fussball ja auch unterbrochen ist durch Formel eins und deren wechselnde Chauffeure (was junge Männer anregt, sich mit ihrem ersten Auto bald um Bäume zu wickeln).

Ich höre Sie sagen, dass doch auch die Fussballerinnen inzwischen berühmt seien und auch Frauen vom Fussballfieber ergriffen. Frauen können dasselbe, das ist doch sowieso klar. Sie müssen aber nicht dasselbe machen. Interessanterweise zeigen die Fernsehanstalten die Fussballerinnen nicht ebenso häufig wie die Männer, obwohl doch die Frauen Weltmeisterinnen sind. Der beste Beweis dafür, dass die meisten Frauen den fussballspielenden Geschlechtsgenossinnen zwar ihre Siege von Herzen gönnen, aber sie nicht ununterbrochen sehen wollen, ist die Tatsache, dass sie im Fernsehen kaum zu sehen sind. Sie bringen keine Quote - es sei denn sie gewissen gerade die Weltmeisterschaft. Frauen haben normalerweise auch noch andere Interessen. Männer interessieren sich nicht für Frauenfusssball und darum sieht man keinen Frauenfussball.

Und, weil ich schon dabei bin, möchte ich auch über die Vergangenheit und zu dem sogenannten "Wunder von Bern 1954", von dem so getan wird, als würde jede und jeder Deutsche entsprechenden Alters sich daran erinnern, ein Wort sagen. Dem muss ich ebenfalls widersprechen. Ich erinnere mich sehr gut an die Olympiade 1952, die ich am Radio verfolgte. Ich erinnere mich sehr gut an die Rede der als "Friedensengel" diffamierten Frau, die das offizielle Mikrofon ergriff und etwas vom Handeln für den Weltfrieden ins Mikrofon schrie, bevor sie abgeführt wurde.
Ich erinnere mich auch sehr gut an den Aufstand am 17.Juni 1953, über den ich alles mögliche zusammentrug.
Ich erinnere mich aber überhaupt nicht an die so berühmte Fussballweltmeisterschaft 1954, die uns angeblich unser Nationalgefühl zurückgegeben hat. Das ist mir in Remscheid, wo ich damals lebte, offenbar vollkommen entgangen, oder besser, vermutlich habe ich es damals gehört, es ist mir aber nicht in Erinnerung geblieben, obwohl ich in einem Sportverband war und mindestens 2 x wöchentlich trainierte.

Darum: Hören SIE auf, IHRE Vorlieben auch für die meinen zu halten.
Machen Sie eine, zwei Stunden wöchentlich für Ihren Fussball frei in den öfffentlich-rechtlichen Anstalten, nehmen Sie die Informationen über den Fussball aus den täglichen Nachrichten, informieren Sie statt dessen über den Frauen-und Mädchenhandel im Zusammenhang mit der WM und unterstützen Sie den Breitensport .
Alle anderen aber sollten sich fragen, ob Ihrer Meinung nach die jetzigen Rundfunkräte wirklich mit den "gesellschaftlich relevanten Vertretern relevanter Organisationen " besetzt sind und das evtl. ändern.

*)Der Brief kann weitergegeben und vervielfältigt und um weitere relevant erscheinende Gruppen ergänzt werden.
**) Kopien u.a. an:

ARD-Pressestelle (BR)
Tagesschau
ZDF HEUTE
Deutscher Journalistinnenbund
Deutscher Juristinnenbund e.V.
Bundesgeschäftsstelle des Deutschen LandFrauenverbandes (dlv)
Deutscher Frauenrat
Ibka Internationaler Bund der Konfessionslosen und Atheisten e. V.
VAMV Landesverband Berlin e.V.
AG Dok.
Feminale eV.
Bildwechsel Hamburg

Sonntag, 5. Februar 2006

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Betty Friedan ist an ihrem 85. Geburtstag gestorben.

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"Höchste Zeit, mehr Demokratie zu wagen."

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gallego

Herr WVS, der Froschkönig und das Motto:
Immer alles schön öffentlich machen!

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Homepage von Gudrun Eussner

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"Iran hat mutwillig die rote Linie überschritten"
Merkel lehnt Appeasement-Politik gegenüber dem Iran ab

Hier also schon wieder ein Link zum provozierenden Blog. Und gleich noch ein Link dazu! Es ist mir an dieser Stelle gleichgültig geworden. Wie vieles andere auch ... Keine schönen Grüsse!

Samstag, 4. Februar 2006

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"Wir leben in dschihadistischen Zeiten. Aber: Es darf gelacht werden"

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