Sonntag, 28. August 2005

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auc_man3

Bei der Auktion ist aufgrund leichter Kommunikationsstörungen ein wenig Fantasie gefragt. Wie gut ist es doch, dass ich immer Herrin meiner eigenen Blogs bin ... ;-)

Samstag, 27. August 2005

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Das fünfte Element und die Bedeutung von Stimmen

Netwars, Huren, Heilige und Hexen

lookslike


Die Buchveröffentlichung und ein weiteres Projekt mit Bezug zum real Existierenden, das Blog "Morgaine and The Machine", Medien-Märkte und Medien-Revolutionen, das Spinnen-Netzwerk und Unsichtbares Theater, Schein.Welten in BlogLand und die Orwell'schen Methoden mancher Spieler.

Anoteron

Im Oktober 2002 stellte ich das Blog Anoteron ins Netz, dessen gesamten Inhalt ich aufgrund massiven Drucks im Sommer 2004 leider gelöscht habe. Der Text im Impressum lautete:

Warum ich den virtuellen Raum Anoteron gegründet habe?
Aus einem Brief vom 22.05.02:
"Ich bin die Enkelin einer Holocaust-Überlebenden. Und ich bin die Enkelin einer Täter-Familie. Diese Familie wurde bei Kriegsende durch Vertreibung, Flucht und Tod zerstört. Ich bin die Tochter von Eltern, die es nur selten geschafft haben, die Kluft dieser Herkunft zu überwinden. Meine Eltern haben auf die Zukunft ihrer Kinder gesetzt, all ihre Hoffnungen in uns gelegt. Die Hoffnung auf Versöhnung, die Hoffnung darauf, dass ihre Kinder nicht unter der Sprachlosigkeit leiden würden, in der sie noch eingeschlossen waren."

Als Politologin jahrelang freie Referentin für die Themen Rechtsextremismus und autoritäre Psychogruppen, zwischendurch der Job ledige Mutter, der nette Vater meiner Tochter lebte damals als Historiker einige Jahre in Washington. In der Hoffnung auf bessere Arbeitsteilung 1998 Gründung einer eigenen Buchhandlung mit erstem Internetprojekt, weiterhin gelegentliche Aufträge als Referentin.

Die für GründerInnen unbedingt notwendige Disziplin „Schwimmen im Haifischbecken Internet“ kannte ich 1998 leider noch nicht. Das erste Projekt scheiterte. Die Erinnerung an diese Zeit hat meinen Blick auf das Politische sehr geschärft.

Freitag, 26. August 2005

Die Träume der Traumaforscher

Im Mittelpunkt dieses Beitrags stehen Träume, das Trauma und die Frage, wer zuletzt lachen wird nach der "Medienrevolution". Vorsichtshalber wird hier bereits empfohlen der Besuch der gärtnernden Selbsthilfe-Gruppe für Traumtänzer und Traumaforscher. Denn: Auf Dauer hilft wirklich nur noch Bio-Power!

Ist diese jedoch nicht ausreichend zur Hand:
Kauf dir 'nen Anwalt und nagel die Ratten schlicht an die Wand!
Ist auch das nicht auf Anhieb möglich, wirkt manchmal die rein mediale Begegnung lähmend und irgendwie geistig tödlich.


lilith1jpg


Und höre zu guter Letzt:
Fürchte dich bloß nie vor der bösen Hex'
Denn wie wir alle wissen aus Märchen und alten Sagen
Dies sind nur die Schreckgespenster aus längst vergangenen Kindertagen

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Gloria Brame: "Keep on truckin', Mama!"

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fetish art - metal nouveau

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Eigentlich bestelle ich sonst Kaffee mit einem Amaretto und gieße dann beides zusammen. Das habe ich heute vollkommen vergessen.

weisserose1

Mittwoch, 24. August 2005

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Bloxbaby:

Johanna:
Eines habe ich gelernt und weiß es für euch
Selber sterbend:
Was soll das heißen, es ist etwas in euch und
Kommt nicht nach außen! Was wißt ihr wissend
Was keine Folgen hat?
(...)
Schnell verschwindend aus dieser Welt ohne Frucht
Sage ich euch:
Sorgt dafür, daß ihr die Welt verlassend
Nicht nur gut wart, sondern verlaßt
Eine gute Welt!


Bertholt Brecht, Die heilige Johanna der Schlachhöfe

Schein

Wirklichkeit?
Geduld!
Watch.

Material

zum Beitrag: .... wohin die Reise geht.
Eine Rede des Papstes


taradancesmallweb

(Bild: Rainewalker.com
Lauren Raine - Revealing the Mythic Self)


combat artists: Sacred Theatre
Rainwalker.com - The Masks of the Goddess


Liliths Loge:
Die Nächtliche
"Auf hebräisch bedeutet der Name Lilith (לילית) die Nächtliche.
Laut jüdischen Legenden erschuf Gott Adam und Lilith aus dem gleichen Staub, um Lilith zu Adams gleichberechtigter Partnerin zu machen. Lilith war also Adams erste Frau. Diese Gleichberechtigung wurde von Adam nicht akzeptiert und er forderte, Lilith solle beim Geschlechtsakt unter ihm liegen. Dies wollte Lilith nicht akzeptieren und floh aus dem Paradies. Adam beschwerte sich bei Gott über Liliths Verhalten und Gott erschuf ihm Eva aus seiner Rippe."


"A Theatre of the Goddess - Circle Art"
"The Goddess within can also manifest in many intimate, contemporary ways. She is a living presence expressed in the here and now of our lives. Three young women danced Lilith as three aspects: dark winged Lilith, Lilith cast out of Eden, and finally, Lilith as she appears today - a vamp."


Spiderwoman:
Ich, die heilige Weisheit

"Erklärung der vier heiligen Elemente"
von Starhawk (Achtung: die meisten Sites von ihr im Netz sind Fakes!)

... wohin die Reise geht

„Alle Menschen warten immer schon irgendwie in ihrem Herzen auf eine Veränderung und Verwandlung der Welt. Dies nun ist der zentrale Verwandlungsakt, der allein wirklich die Welt erneuern kann: Gewalt wird in Liebe umgewandelt und so Tod in Leben. Weil er den Tod in Liebe umformt, darum ist der Tod als solcher schon von innen her überwunden und Auferstehung schon in ihm da. Der Tod ist gleichsam von innen verwundet und kann nicht mehr das letzte Wort sein. Das ist sozusagen die Kernspaltung im Innersten des Seins – der Sieg der Liebe über den Hass, der Sieg der Liebe über den Tod. Nur von dieser innersten Explosion des Guten her, das das Böse überwindet, kann dann die Kette der Verwandlungen ausgehen, die allmählich die Welt umformt."

Wer sich für feministische Theologie interessiert, hat sich über die zahlreichen matriarchalen Elemente im Gottesdienst auf dem Marienfeld am letzten Samstag sicher gefreut. Heute ein Artikel bei haaretzdaily.com mit Ausschnitten der Rede, die der Papst in der Synagoge in Köln hielt:

However, the interpretation that the pope offered for events of the past is more troubling and less exact. In reference to World War II and the Holocaust, Ratzinger said that "In the darkest period of German and European history, an insane racist ideology born of neo-paganism gave rise to the attempt to exterminate European Jewry."

He went on to explain the roots of this ideology. "The holiness of God was no longer recognized, and consequently contempt was shown for the sacredness of human life," he said.

Die Rede im Original bei Vatican.va


Dazu Wikipedia: "Neo-Paganism"
However, while Neopaganism tends towards individualism, many adherents share a body of common precepts, including a reverence for nature or active ecology, Goddess and/or Horned God veneration, use of ancient mythologies, the belief in "magick," and often the belief in reincarnation.


Material zum Thema

Neugierige und Nerds

mail:
Das FTD-Online-Spiel? Lieber R., irgendwie ahnte ich es: Ich werde wohl jetzt Spiele selber entwickeln müssen. Vielleicht etwas im Sinne von: Überleben leicht gemacht für Neugierige und Nerds mit Elektra-Trauma. Und nein: Es ist keine Qual, selber Spiele zu entwickeln. Ganz im Gegenteil.

Ich glaube, es wird langsam filmreif hier ... ;-)
Einen schönen Tag wünsche ich Dir
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P.S.
Zu Risiken und Nebenwirkungen dieser Spiele fragen Sie Ihren Arzt, Anwalt oder die Blogger der Als-Ob-Bereitschaft

Nicht doch .... ;-)

Die freiwillige "Feuerwehr"? Dass man freiwillige und kostenlose Dienste in Anspruch genommen habe, entbehrt nun wirklich nicht einer gewissen Komik. Das Elektra-Trauma scheint bisher ungeahnte Folgen einer verzerrten Wahrnehmung der Realität zu entwickeln, doch der Dank für die Romeo-Nummer soll hier nicht fehlen. Ich hoffe, es wurden nicht zu viele Tabus berührt? Damit keine Missverständnisse aufkommen: Es war wirklich nett und für das Hörspiel sehr inspirierend. Danke ... Nur sollte man sich das nächste Mal für Elektra-Charaktere vielleicht etwas mehr einfallen lassen. ;-)

Last but not least: Ich kann natürlich die Existenzängste des Personals verstehen. Dennoch zum besseren Verständnis: ... zusätzlich das 5-köpfige Amazonen-Team! Niemand will schließlich, dass die Waldbrände unkontrolliert ausbrechen und fremde Spekulanten sich des fruchtbaren Bodens bemächtigen.


burning1

Dienstag, 23. August 2005

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Das ist wirklich aufmerksam, Herr WVS, dass Sie diesen Beitrag noch vor die "Ferndiagnose" geschoben haben. Fahren Sie übrigens selber Motorrad oder mögen Sie nur diese Sinn-Bilder, bei denen ich eine gewisse Ähnlichkeit mit diesem Bild hier festgestellt habe? Nun, ich übe ja des öfteren nachmittags im Hinterhof die Kunst der motorisierten Bewegung. Leider nicht Motocross, wie ich schon einmal aufgrund eines Fotos demonstriert habe, sondern wie gestern das Rückwärtsfahren aus der engen und viel zu niedrigen Garage.

Rückschlag

In einem der Kommentare aus dem hier in der letzten Zeit öfter genannten Blog "Als-Ob-Leben", fand ich gerade folgendes Zitat:
"Mit acht Prozent der Krankheitstage stehen psychische Störungen bereits an vierter Stelle – bei Frauen mit elf Prozent sogar an dritter Stelle."

Rechts in diesem Blog steht der Button von "Als-Ob-Leben" und der Button der sogenannten "Brigade Schantal Konopaschke", die im Logo einen Frauenkopf trägt. Zur Brigade gehören eine Anzahl sehr gut informierter Blogs, was ich anhand diverser Geschichten selber feststellen durfte. Das Sprachniveau gleitet in den Kommentaren bisweilen ein wenig ab, viel Spaß verstehen sollte daher, wer Wörter wie "untervögelt" und "Froschfotze" plötzlich am Bildschirm liest. Die Rebellen mögen jedoch Frauen, was diverse Blog-Fantasien zum Ausdruck bringen sollen, sei es nun die verwöhnte Elitesse oder die lustvolle letzte Nacht mit der Lady, wobei mir manche Geschichte allerdings so vorkommt, als spräche man nicht unbedingt aus eigener Erfahrung, sondern hätte die Kamera auf jemanden gehalten, oder in Chat und ICQ genügend Anschauungsmaterial gesammelt.
Die Brigade veranstaltet des öfteren Blog-Lesungen. Zum Thema Blog-Lesungen habe ich heute eine kurze Bemerkung gemacht. Bei "Als-Ob-Leben" steht übrigens der Autor nach eigener Aussage dem Feminismus eher skeptisch gegenüber.

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Am 24. August 2005, um 23 Uhr, wird der Film "Lebensunwert. Der Weg des Paul Brune" von Robert Krieg und Monika Nolte mit Paul Brune in der ARD ausgestrahlt.

graswurzel.net: "Warum war die Demokratie so lange unfähig, auf der Ideologie der "Rassenhygiene" beruhende Urteile aufzuheben? Warum mussten die Opfer erfahren, was Primo Levi, Überlebender von Auschwitz, beschrieben hat: dass niemand hört, was berichtet wird; dass niemand glaubt, was gehört wird; dass es weiter geht, wie es immer weiter geht - der Alptraum des Überlebens."

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body1

Aus dem Blog-Notfallkoffer:
Visuelles Therapeutikum gegen das Elektra-Trauma

Freies Blog-Theater und das Elektra-Trauma

Beim ersten Mal hatte es mich noch etwas gewundert, dass die Erscheinung von "Generation Blogger" mit Hilfe des Gerichtsvollziehers verhindert werden sollte. Einer der Spieler im ICQ gab mir vor einiger Zeit jedoch freundlicherweise den Hinweis, der meine eigenen Vermutungen stützte. Zu fragen wäre an dieser Stelle zum Beispiel, aus welchen Häusern in Wirklichkeit manche nachfolgende Bücher über das Bloggen kommen. Ich habe etwas länger gebraucht, um das Spielfeld einigermassen zu überblicken und bin sicher noch nicht am Ende meiner Erkenntnisse gelandet, empfehle aber in diesem Zusammenhang bereits jetzt, bei einigen Blog-Lesungen die Schauspieler vorne auf der Bühne zu fragen, ob sie nicht vielleicht selber kurz einen Text ins Blog schreiben möchten, der nicht vorbereitet werden konnte ...

Dass verschiedene faule Früchte, die über diverse Informationsquellen des Unsichtbaren Theaters verfügen, nun mit Methoden aus der Truman-Show arbeiten und das Ganze garniert wird mit Wörtern wie "Froschfotze", erstaunt eigentlich auch nicht mehr angesichts der riesigen Medien- und Meinungs-Märkte.
Übrigens, Honey: Im Psychologie-Lexikon findet man deine Sprüche unter dem Thema "double bind". Du wirst doch hoffentlich kein Elektra-Trauma haben?
Dass ich nicht unbedingt immer Herrin meines eigenen PC bin, ab und zu Unfreundliches unter meinem Namen läuft, tut mir leid.

Ich wundere mich vor diesem Hintergrund denn auch heute vormittag nicht mehr über den aus diesen Häusern gesendeten Besuch, mache aber kurz darauf aufmerksam, dass es verschiedene internationale Interessenvertreter in diesem Markt der Möglichkeiten gibt und vieles eine Frage des guten Benehmens und entsprechenden Angebots ist.

Ich freue mich daher sehr auf die Veröffentlichung des Hörspiels. Auch der neue Spinnen-Roman und das Theater der combat artists werden sicher aus diesen diversen Erfahrungen gespeist werden.

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Arzthelferinnen-Anekdoten bei Herrn WVS. Auch dieser Beruf gehört im Zuge wesentlich geringerer Arztbesuche sicher nicht zu den empfehlenswerten Ausbildungsberufen. Benötigt es daher also klassischer Arbeitsplatzbeschaffungsmassnahmen oder sogar diverser Arbeitsplatzverteidigungsmassnahmen? Kennt nicht jeder von uns die weniger weißen Schafe, den Handwerker beispielsweise, der selbst für seine Aufträge sorgt?

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Die Verehrerinnen der Als-Ob-Herzen und eine "gewisse Skepsis gegenüber den Theorien des Feminismus"

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Herr WVS kümmert sich um die Ästhetik der Zahl, meine Witze und Spinnennetze. Danke Herr WVS, soviel Aufmerksamkeit weiß ich zu schätzen ... !

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spiderweb1

Montag, 22. August 2005

Die Glaubensgemeinschaft Gleicher?

(Auf Wunsch keine Namensnennung des Verfassers)

Benedikt XVI., alias Professor Joseph Ratzinger, scheint für manche Überraschung gut zu sein. Was ist nur aus dem miesepetrigen intellektuellen Großinquisitor geworden, dem ehemaligen Präfekt der Glaubenskongregation, der Überwachungs-und Zensurbehörde zur Kontrolle der rechten Wahrheit und Lehre? Hätte sich Ratzinger im Stande göttlichen Vorauswissens vor zehn Jahren selber auf dem Kölner Weltjugendtag predigen gehört, er hätte ein Verfahren gegen sich eröffnen müssen, das mit Sicherheit in einem Bußschweigen geendet wäre, wie er es einst Leonardo Boff, dem Befreiungstheologen, verpasste.


Nein, der Papst verkündet nicht das Recht der Entrechteten auf irdische Gerechtigkeit, jedenfalls nicht explizit. Das wäre ein wenig zu auffällig und würde ihm den Beifall von der falschen Seite eintragen. Klug und intelligent, wie er nun einmal ist, packt er seine Ideen zwar in die alten Kisten katholischer Frömmigkeit, doch empfiehlt es sich, einmal ganz genau hinzuhören. Zwei Zitate aus der Sonntagpredigt vom 21.8.05 in Köln, locker vom Blatt gelesen vor ein paar Millionen Zuhörern:


„Alle Menschen warten immer schon irgendwie in ihrem Herzen auf eine Veränderung und Verwandlung der Welt. Dies nun ist der zentrale Verwandlungsakt, der allein wirklich die Welt erneuern kann: Gewalt wird in Liebe umgewandelt und so Tod in Leben. Weil er den Tod in Liebe umformt, darum ist der Tod als solcher schon von innen her überwunden und Auferstehung schon in ihm da. Der Tod ist gleichsam von innen verwundet und kann nicht mehr das letzte Wort sein. Das ist sozusagen die Kernspaltung im Innersten des Seins – der Sieg der Liebe über den Hass, der Sieg der Liebe über den Tod. Nur von dieser innersten Explosion des Guten her, das das Böse überwindet, kann dann die Kette der Verwandlungen ausgehen, die allmählich die Welt umformt. Alle anderen Veränderungen bleiben oberflächlich und retten nicht. Darum sprechen wir von Erlösung: Das zuinnerst Notwendige ist geschehen, und wir können in diesen Vorgang hineintreten. Jesus kann seinen Leib austeilen, weil er wirklich sich selber gibt.“

„Leib und Blut Jesu Christi werden uns gegeben, damit wir verwandelt werden. Wir selber sollen Leib Christi werden, blutsverwandt mit ihm. Wir essen alle das eine Brot. Das aber heißt: Wir werden untereinander eins gemacht. Anbetung wird, so sagten wir, Vereinigung. Gott ist nicht mehr bloß uns gegenüber, der ganz Andere. Er ist in uns selbst und wir in ihm. Seine Dynamik durchdringt uns und will von uns auf die anderen und auf die Welt im Ganzen übergreifen, dass seine Liebe wirklich das beherrschende Maß der Welt werde.“ (Zenit.org)


Was ist nun daran neu und für manchen so unerhört? Nun, Ratzinger knabbert an dem herkömmlichen Gottesbild des Christentums und damit zugleich an dem des Judentums und Islams, das von einem jenseitigen, allmächtigen Gott ausgeht, der seine Boten, Propheten und Messiasse zwar zur Erde sendet, doch in fernen Weiten ewig unerreichbar weilt. Papst Benedikt, „Diener der Diener Christi“ (so einer seiner Titel) und Oberhaupt über eine Milliarde Katholiken, sagt locker mal ein kleines Sätzchen, das im Mittelalter die Scheiterhaufen zum Knistern gebracht hätte. Im Zusammenhang von altbekannten Themen wie Christus und Eucharistie (Abendmahl) kommt er auf Gott zu sprechen, konkret gesagt, auf dessen Ort, seine Gegenwart.

„Gott ist nicht mehr bloß uns gegenüber, der ganz Andere. Er ist in uns selbst und wir in ihm.“

Das heißt: Gott ist in uns selbst. Vor 800 Jahren hat in Köln schon einmal ein Mann Ähnliches behauptet, der Mönch Meister Eckhart. Nur seine Prominenz und nicht zuletzt sein plötzlicher Tod haben ihn damals vor der Verbannung, respektive Verbrennung, bewahrt.

Heute kommen diese Worte aus dem Munde des Chefs und können nur noch dadurch bekämpft werden, indem man sie ignoriert. Doch Ratzinger wird sicherlich nachlegen und seine Thesen weiter konkretisieren. Vielleicht liefert er in nächster Zeit auch einmal den Anwendungsteil seiner Gott-in-uns-Theologie, die unter dem Begriff Pan-en-theismus bislang zum Gruselkabinett der Häresien gehörte.

Dieses sehr sympathische, menschenfreundliche Gottesbild kommt so ganz und gar ohne Vermittlungsinstanz zwischen Gott und Mensch aus. Wenn Gott in mir ist, und dennoch größer ist als ich, aber zugleich auch in jedem anderen Menschen anwesend, wozu dann noch eine Kirche, die Glaubenswahrheiten hütet und Morallehren als allgemeinverbindlich verkündet? Was ist mit Sünde, Tod und Teufel? Gewiss, der Papst spricht sich weiterhin für die Berechtigung einer Kirche aus. Doch diese Kirche wird zur Glaubengemeinschaft Gleicher, von denen sich jede/r Einzelne als Manifestation Gottes betrachten kann.

Man sollte diese Dinge einmal zu Ende denken. Ratzinger hat es bestimmt getan und sich jedes Wort genau überlegt. Was die Fachöffentlichkeit derzeit praktiziert, ist zustimmendes, abwartendes, kritisches oder ignorantes Schweigen. Denn was der Papst sagt, ist nicht neu. Neues gibt es in der Theologie schon lange nicht mehr, denn alles ist schon mal da gewesen. Der Pan-en-theismus (Gott ist in uns und zugleich außer uns) ist tatsächlich schon recht alt. In der westlichen Geistesgeschichte taucht er im Spätplatonismus, also zur Gründerzeit des Christentums, auf und wurde aus wahrscheinlich machtpolitischen Gründen nicht in das Christentum übernommen, jedoch damals auch nicht explizit verworfen. Das Johannesevangelium und vor allem einige Paulusbriefe liebäugeln mit dem Späthellenismus und seinem universalistischem Gedankengut. Doch bislang gab es immer dann, wenn jemand den Paulus bzw. einen seiner damaligen Ghostwriter beim Wort nahm, eins aufs Maul.
Das wird nun allerdings schwierig, denn der Papst ist der Papst, und hat bislang jedes Flakhelfergenerationen-Argument locker gekontert.

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From messianism to sanity
"The entire population is artificially divided into "Jews" (those who support the rabbis) and "Jew-haters" (those who oppose them). Using this spiritual terrorism, the rabbis and their spokesmen terrorized the entire country."

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"Auf dem Weg Allahs": Diskussion "Kapitalistische Gleichschaltung" ...

Sonntag, 21. August 2005

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"... laßt sein Gesicht im TV auf euch wirken"

Von deutschem Boden aus ...

Bloggen? Das Magazin kam gestern mit der Post an, wieder einmal wohl dosierte und gut informierte dichterische Feinheiten und Verse in dessen Folge. Nach reiflicher Überlegung nun der Entschluss, den Tagessatz ab bekanntem Beginn zu verdoppeln. Andere Angebote sind uninteressant, der Griff in die Trickkisten bemerkenswert und belustigend.

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dertod

Zum Thema Frauen und "Männerphantasien" siehe auch:
Elisabeth Bronfen, Nur über ihre Leiche. Tod, Weiblichkeit und Ästhetik, Königshausen & Neumann, Oktober 2004 (Neuauflage)

Männerphantasien

Eigentlich erstaunlich, wie wenig manche Männer doch über Frauen wissen. Die Fantasie spielt dafür eine umso größere Rolle bei der Beurteilung fehlenden Wissens, kann aber natürlich nur auf dem Fundament einer bestehenden Sozialisation und Werte-Ordnung aufbauen und ist dann begrenzt, wenn kein wirklicher Wunsch nach zunehmender Veränderung und Offenheit besteht. Ein Buch zu diesem Thema, das Ende der Siebziger für große Aufregung sorgte und 2005 in zwei Bänden neu aufgelegt wurde:

Klaus Theweleit, Männerphantasien 1 + 2, Piper Verlag, Juli 2005.
Zitat des Verlags: "Der frauenverachtende Faschist als der mörderische Grenzfall des Patriarchats"

Teil 1: Frauen, Fluten, Körper, Geschichte, Die Beschreibung der Frauenbilder, wie sie als Phantasien der Männer von der alles
verschlingenden Frau entstanden sind.

Teil 2: Männerkörper - zur Psychoanalyse des weißen Terrors
Die männlichen Gegenbilder zur erotischen Frau - der harte Mann, eingegossen in die festen Blöcke des Militärs, der Nation, der 'Rassegemeinschaft"

Das Ende des Weltjugendtags

Als Anwohnerin verabschiede ich mich nun von unserem Gast und wünsche ihm für sein Wirken alles Gute.

Gleichzeitig grüße ich hiermit unsere besonders wißbegierigen Nachbarn rings um das Anwesen des Kardinals, die in den vergangenen Tagen sicher noch mehr als sonst zu tun hatten. Kardinal Meissner hat ja bereits früher genügend Erfahrung sammeln dürfen und wird daher manches gut nachvollziehen können.

Samstag, 20. August 2005

Zeit

Danke für diesen Abend!
Ich hoffe, dass SIE nicht mehr in Vergessenheit geraten wird.

Sucht mich nicht und lebt eure Zeit.
In Demut wirken, das Schöpferische ehren, die Zerstörung begrenzen.

Früchte

Na siehste. Da haben wir den Salat. Dabei sach ich doch vorhin am Telefon extra noch: Kannst bitte Obst mitbringen?

Update:
Das Obst ist im Blog nach unten verrutscht, das Wort Froschfot** ebenfalls nicht mehr so präsent, dennoch bleibt es auch weiterhin schön fruchtig, sexy und multipel dort, und wer lange genug sucht, der findet in diesen erheiternden Texten ein ziemlich ungewöhnliches Wort, welches unter anderem das Passwort zu Bloxbaby ist, einem meiner Blogs aus dem Spinnennetzwerk.

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Laut Verkehrsinformation sind bereits 500.000 Menschen auf dem Marienfeld.

Spinnenstoff

Webcat, ich darf mal gerade? "Zu Internet verdrängt TV gibts in der Kommunikationswissenschaft so ein schönes Gesetz, das heißt "Rieplsches": Medien verdrängen einander nicht, sie verteilen nur die Funktionen neu. Das ist immer passiert und das wird wieder passieren. Den Grund hast Du ja treffgenau beschrieben ;-)"

Herr Koch, isch abe Ihnen doch gesagt, das gibt Ärger, wenn Sie gleich mit der Gutenberg-Revolution kommen. Issue Management und Ordre qua Mufti, Märchenbuch aus Vertreter-Koffer wieder auspacken, Munkels Medien-Monitoring starten, Romeo-Reizmittel mit Baby-Bussies bloggen, Spinnen-Kundige kaufen ... ähh, aber wo ist bitte das Loch von 45+? Egal, der Wind pfeift aus einer anderen Richtung. Und habe ich schon erzählt, wie mein Opa '43 die Knarre aus der Schublade holte, wollte sich echt nicht trennen von der Dienstpistole, den Ex-Kollegen den Abtransport nicht ganz so einfach machen. Nee, er war kein Held. Nicht wirklich. Hat sich von seiner Frau überreden lassen. Obwohl die ja eigentlich kein Schaf war. Es war halt damals kein Spaß.

Enjoy it!
combat artists

Wer ist Kirche?

"Diese Hierarchie klammert doch über die Hälfte der Weltbevölkerung, nämlich die Frauen, einfach aus. Sie kommen in der Amtskirche nicht vor. Kleriker haben kaum eine Ahnung von Frauen, von Familie und von Jugendlichen, weil sie in einer von der realen sehr entfernten Welt leben. Das führt zu einem Mangel an Dialogfähigkeit und dazu, dass Bischöfe oft sehr dozierend daherkommen." (Spiegel Online)

Links:
IMWAC - International Movement We Are Church
Wir sind Kirche
Frauenordination

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Was ist eine richtige Familie und die "Ansichten eines potenziellen Finanzministers"

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Astrid Haarland M.A. Politologin - Soziale Kunst- und Ausstellungsmacherin - Commander/ISLA - a.haarland(at)googlemail.com - Choose safe communication ... ;-)

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